So 26. Okt 2014, 20:00 | |
Mo 27. Okt 2014, 20:00 | |
Di 28. Okt 2014, 20:00 | |
Mi 29. Okt 2014, 20:00 | |
Do 30. Okt 2014, 20:00 | |
Fr 31. Okt 2014, 20:00 | |
Sa 1. Nov 2014, 20:00 | |
So 2. Nov 2014, 17:00 | |
Die Wiener Leopoldstadt in den 1930er Jahren: Mitten im jüdischen Ghetto liegt
die Gelbe Straße, benannt nach den dort ansässigen Lederhändlern. Hier scheint
das kleinbürgerliche Großstadtleben seinen üblichen Lauf zu nehmen: Man trifft
sich in der Trafik, im Kaffeehaus und zum Tratsch auf der Straße. Jeder kennt
jeden, und weiß etwas über den anderen zu erzählen. Die Protagonisten in
Veza Canettis „Die gelbe Straße“ sind groteske Vorstadttypen, trashige Figuren,
schräge Persönlichkeiten; eine Herausforderung für ein Theater, das am
Schnittpunkt von Bildender und Darstellender Kunst steht.
Doch was in der Ausgangssituation wie ein harmloser Einblick in einen
idyllischen Mikrokosmos wirkt, entpuppt sich bald als beißende Satire auf eine
Welt, die von Wirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit gekennzeichnet ist:
Die meistensind wirtschaftlich von einigen wenigen abhängig – das schafft
eine schiefe Lagezwischen den Bewohnern der Gelben Straße.
Die zwischenmenschlichen Abgründe,das ausbeuterische Verhältnis von
Besitzenden und Besitzlosen – dies alles beleuchtetVeza Canetti mit
zärtlicher Anteilnahme und schonungslosem Spott. Ihre Sprache ist
ebenso sachlich wie höchst ironisch, ihr Blick so teilnahmsvoll wie
sezierend. Aus ihren Sätzen spricht die Ideologie einer großen
Menschlichkeit, die jeden Täterauch als soziales Opfer versteht.
Jeder noch so tragischen Situation kann Veza Canetti eine humorvolle
Seite abgewinnen. Am Ende bleibt der Versuch eines Appells an
das Gute im Menschen.
Bühnenfassung: Helmut Peschina
Komposition, Saxophon u.a. Instrumente: Max Nagl
Geige: Joanna Lewis
Bühne und Figuren: Julia Reichert, Lukas Eder und Christian Schlechter
Stimme, Schauspiel: Martina Spitzer
Spiel: Rremi Brandner, Walter Kukla, Agnieszka Salamon und Alban Beqiraj
Figurinen: Birgit Kellner
Technik: Kolja Maierhofer
Regieassistenz: Sophie Menasse
Puppentraining: Julia Reichert
Regie, Dramaturgie: Alexandra Millner
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WohinTippHQ 1 hour ago