Seit 1955 lädt der Vorstand der World Press Photo Foundation zur Teilnahme am World Press Photo Wettbewerb ein. Die ausgezeichneten Einzelaufnahmen und Fotoserien lassen das vergangene Jahr als Ikonen der Zeitgeschichte Revue passieren und zeigen auf eindringliche Weise Ereignisse aus den Bereichen Politik, Kultur, Gesellschaft, Sport und Natur.
Die Jury vergab Preise in neun Kategorien an 53 Fotografen aus 25 Ländern. Nach den Richtlinien der World Press Photo Foundation müssen die Fotos des Jahres von „großer fotojournalistischer Bedeutung“ sein und sich durch „außerordentliche Qualität der visuellen Perzeption und Kreativität“ auszeichnen. Wesentliche Kriterien sind demnach neben dem Nachrichtenwert eines Bildes die spezifische Wahrnehmung und Herangehensweise der FotografInnen.
Als subtil, poetisch, feinsinnig und differenziert beurteilte die Jury das World Press Foto des Jahres 2013. Es zeigt eine Gruppe von Menschen an einem nächtlichen Strand, die ihre leuchtenden Mobiltelefone in die Luft recken. Bei der Gruppe handelt es sich um afrikanische Migranten an der Küste von Dschibuti, die ihre Handys in die Höhe halten, um ein preisgünstiges Netz aus dem Nachbarland Somalia zu empfangen. Dschibuti ist eine oft genutzte Durchgangsstation für Flüchtlinge aus Ländern wie Somalia, Eritrea und Äthiopien, die auf der Suche nach einem besseren Leben in Europa und dem Mittleren Osten ihre Heimat und Familien verlassen.
John Stanmeyer aus den USA ist mit diesem Foto ein außergewöhnlicher und vielschichtiger Blick auf das Schicksal von Flüchtlingen gelungen, der gerade durch sein Abweichen von den gewohnten Darstellungen zum Nachdenken anregt. „Die Aufnahme eröffnet Diskussionen über Technologie, Globalisierung, Migration, Armut, Verzweiflung, Entfremdung und Menschlichkeit“, meinte die Jury dazu, und: „So viele Fotos von Migranten zeigen verwahrloste und armselige Menschen... dieses Bild gibt Migranten Würde statt sie zu romantisieren.“
Das Jahrbuch mit allen preisgekrönten Arbeiten ist nicht nur Ausstellungskatalog, sondern auch ein eigenständiges, spannendes Zeitdokument.
AUSSTELLUNGSDAUER
05.09. - 12.10.2014
LÄNGERE ÖFFNUNGSZEITEN FÜR WORLD PRESS PHOTO 14
TÄGLICH 11-19 h
DONNERSTAGS 11-21 h
Fotocredits:
John Stanmeyer, Afrikanische Migranten an der Küste von Djibouti, 2013, VII für National Geographic (World Press Photo des Jahres 2013)
Carla Kogelman, Ich bin Waldviertel, Merkenbrechts 2012 (1. Preis Spontane Porträts Fotoserien)
Brent Stirton, Jungen in einer Missionsschule für Blinde, Indien 2013, Reportage by Getty Images (1. Preis Gestellte Porträts Einzelfotos)
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WohinTippHQ 2 hours ago