Für die umfangreiche Ausstellung "D̶̶I̶̶D̶̶I̶̶N̶̶G̶̶ – Ein Innen, das ein Außen bleibt?" vereint das Künstlerhaus, Halle für Kunst & Medien 18 wesentliche internationale KünstlerInnen, von denen viele erstmals in Österreich ausgestellt werden.
Michele Abeles, Laura Aldridge, Trisha Baga, Alisa Baremboym, Anna Barham, Dora Budor, Lisa Holzer, Josh Kolbo, Julian Palacz, Charlotte Prodger, Sam Pulitzer et al., Jon Rafman, Sean Raspet, Hannah Sawtell, Jack Strange, Sergei Tcherepnin, Stewart Uoo, Jordan Wolfson
Vor dem Hintergrund unterschiedlicher Grade digitaler Beschleunigungen in heutigen Lebenswelten und zusehends spürbaren, latent anwachsenden politischen und ökonomischen Spannungen, die dabei auf die „Dinge“ (und Menschen) übergreifen, versucht sich die Ausstellung an einem aktuellen Stimmungsbild. Das digitale Material ist von einer diskreten Bruchstelle in den 1990er-Jahren längst zu einem evidenten Zustand fortgeschritten und greift nicht nur in gegenwärtige Bildwelten, sondern in die uns umgebende Materialität der „Dinge" an sich ein. Obwohl den gezeigten Arbeiten als Gemeinsames ein Interesse an dem Digitalen attestiert werden kann, sind sie gerade nicht daran interessiert, Digitalität im Sinne eines vermeintlichen Fortschritts als Medientransfer vom Analogen zum Digitalen oder Technologien in Bezug auf eine Neuordnung der Bilder und deren Repräsentation abzubilden. Das Interesse der hier vereinten Positionen geht über die Darstellung einer reinen Digitalität hinaus. Die Ausstellung beleuchtet vielmehr unterschiedliche Strukturmerkmale des Digitalen und dessen Wechselwirkung auf die „Dinge". Wie manifestiert sich deren Körperlichkeit, Zeitlichkeit und Semantik? In einer sich schnell verändernden Welt werden Objekte und ihre Referenten nach ihrem Wirklichkeitsbezug neu befragt.
Die in der Ausstellung versammelten Positionen artikulieren als Gemeinsames die Verhältnisse zwischen digital und analog sowie zwischen Objekt und Subjekt in Relation zu Körper und Material. Die hier wesentliche Komponente der Zeitlichkeit wird als ein Zustand verstanden, der ein Dazwischen-Sein charakterisiert: Die Ausstellung geht von dieser Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen in der Produktion wie Repräsentation ihrer „Dinge“ aus. Das DI-gitale DING wird zum zirkulierenden und schwer fassbaren Objekt. Die Kunsthistorikerin Kerstin Stakemaier spricht von einem neuen Subjet-Objekt-Verhältnis, bei dem die Objekte „zum Symptom einer ‚disconnectedness’ des Körpers in der gegenwärtigen kapitalistischen Krise werden.“
In der Ausstellung "D̶̶I̶̶D̶̶I̶̶N̶̶G̶̶ – Ein Innen, das ein Außen bleibt?" versammelt Kurator Sandro Droschl Werke, die im Besonderen auf diesen prekären Zustand und den damit verbunden zunehmend unter Druck stehenden Objektbegriff anspielen. Ein Innen, das ein Außen bleibt? Dass sich inzwischen die Unterscheidungen zwischen analoger und digitaler Welt längst verdinglicht haben, zeigt sich im Künstlerhaus, Halle für Kunst & Medien im Speziellen in der ästhetischen Komponente und Herangehensweise der künstlerischen Beiträge.
Kuratiert von Sandro Droschl
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WohinTippHQ 2 hours ago