Die europäische Literatur setzt völlig abrupt mit einem Höhepunkt ein: mit der Ilias des „trunkenen Mäoniden“ (Hölderlin) Homer. Ihre Schönheit ist unbestritten. Was aber ist tatsächlich der Grund, dass dieser etwa 2700 Jahre alte Text Menschen der Postmoderne anrührt, haben wir doch sein Fundament, die Deutung der Welt mit Hilfe des Mythos, längst schon in ein, wie Schiller sagte, „Feenland der Lieder“ verbannt?
Liegt es vielleicht an den Helden, die Homer so zu zeichnen vermochte, dass sie heute noch stimmige Charaktere sind, oder eher an Anschaulichkeit und Detailliebe seines Textes, der Bilder von atemberaubender Intensität entwirft? Auf jeden Fall aber liegt es auch an Homers Fähigkeit, im Mythos Grundsituationen der menschlichen Existenz zu entwickeln: Die Ilias, das Gedicht vom Zorn des Achill, erzählt von Leben und Tod, von Liebe und Hass, von Freundschaft und Feindschaft und von einem Weg, der zu einem lebbaren Ausgleich führt.
Klaus Rohrmoser ist Schauspieler, Regisseur, Autor und war langjähriger Schauspieldirektor des Tiroler Landestheaters. Die Lesung wird durch Julian Rohrmoser auf dem Cello begleitet.
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WohinTippHQ 55 mins ago