Im April 2012 brachten die Berliner Brüder Shaban und Käptn Peng ihr Album „Die Zähmung der Hydra“ heraus. Direkt aus dem Presswerk in die Plattenregale, nahezu ohne Promo, Schnickschnack und Marketingkampagne. Der Musikexpress vergab eilig noch fünf Sterne („Rappen übers Rappen steht beim Käptn nicht im Bordbuch, stattdessen Erkundungen der eigenen Psyche und lyrische Forschungsreisen in die deutsche Semantik. Es ist nicht zu fassen: Intelligenter deutscher Rap ist möglich.“)
Ihre Fangemeinde war bis dahin ausschließlich übers Internet gewachsen und bescherte ihnen trotz wenig medialer Aufmerksamkeit fast durchgehend ausverkaufte Clubs.
Diesmal wollen sie es größer angehen und haben einen sich mit drei Freunden zu einem Kollektiv zusammengeschlossen: den Tentakeln von Delphi. Diese sehr besondere Liveband hat ihren vollkommen eigenen Klang gefunden, der sowohl aus den unterschiedlichsten musikalischen Stilen, als auch aus der ungewöhnlichen Instrumentierung hervor geht: Aus Haushaltsartikeln wie Bürsten, Töpfen, Gabeln, einem Koffer, einer Stahlsäge, drei Fahrradklingeln und vielem mehr baut sich die filigrane Percussion zusammen - für den nötigen Bass im Beat hingegen sorgt Shaban, der auf einem Plastikkübel aus dem Baumarkt und mehreren Snares trommelt. Der Bassist spielt auf einem 2.000 Jahre alten Kontrabass aus Mammutbaumholz, der mit Saiten aus Meerschweinchen-Darm bespannt ist. Peng schickt seine Stimme gerne über durch Gitarrenverstärker und der Gitarrist steckt sich für manche Lieder Feuerzeuge zwischen die Saiten, damit der Ton nicht so schön klingt.
Nachdem sie in dieser Konstellation 2012 Clubs und Festivals zum Beben brachten, zogen sie sich zuerst in ein altes Hörspielstudio zurück, um dort aufzunehmen und kehrten dann für Post-Produktion und das Mischen in Shabans Studio heim, wo schon die Hydra entstand. So stampften sie innerhalb von einem dreiviertel Jahr in kompletter Eigenregie das erste "Käptn Peng & Die Tentakel von Delphi"-Album aus dem Boden, wofür sie sich vom Aufnahme- und Mixing-Prozess bis hin zum Videomachen alles selbst beibrachten.
Das Album:
Ihre Expedition findet in selbstgebauten Booten statt, ihre Route führt in unbekanntes Gebiet. Der Kompass hat seine reine Hiphop-Nordung abgelegt und schlägt immer mehr in die unterschiedlichsten Richtungen aus: von südländischem Western-Disco-Country über Indie-Dubstep-Punk bis hin zu zerbrechlichen Balladen und akustischen Hiphop-Brettern vom Planten Omega. Texte über Wahnsinn, Erleuchtung, Socken, Monster, Kugelschlucker und unterhaltsamen Schwachsinn.
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WohinTippHQ 1 hour ago