Alexander Rodtschenko. Fotografie und Design
Alexander Rodtschenko (1891-1956) gehört zu den herausragenden Persönlichkeiten der Kunstentwicklung des frühen 20. Jahrhunderts.
Er war entscheidend an der Entwicklung der "revolutionären" Kunst der jungen Sowjetunion beteiligt und stellte sich als Wortführer der Konstruktivisten in den Dienst eines tief greifenden künstlerischen und gesellschaftlichen Wandels. Rodtschenko engagierte sich intensiv für eine breit verständliche, an den praktischen Bedürfnissen der modernen Industriegesellschaft orientierte Gestaltung aller Lebensbereiche. Damit einher ging eine sehr eigenständige Reflexion über die Entwicklung einer wesentlich ungegenständlichen Kunst.
Die Ausstellung Alexander Rodtschenko. Fotografie und Design trägt diesem besonderen Interesse des Künstlers Rechnung, indem sie sich auf jene Bereiche der künstlerischen Gestaltung konzentriert, die nicht zum klassischen Kanon der bildenden Kunst gehören. Fotografie war zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch eine neue Bildtechnik, die es erst in ihrem eigenständigen Beitrag zur Kunst zu entdecken galt. Die Fotografie Rodtschenkos, die seit den frühen 1920er-Jahren in mehreren Phasen entstand, verdeutlicht den grundlegend modernen Impetus des Künstlers und propagiert mit Emphase die Dynamisierung des gesellschaftlichen Lebens. Zugleich behielt Rodtschenko ein sensibles Auge für das Besondere der individuellen Persönlichkeit und ihres Lebens. Design (früher als "angewandte Kunst" bezeichnet) bot ihm darüber hinaus die Möglichkeit, direkt in die Gestaltung der unmittelbaren materiellen Umwelt der Menschen einzugreifen.
Das umfangreichste Projekt Rodtschenkos zur Ausgestaltung eines spezifischen Raums stellt der sogenannte "Arbeiterclub" von 1925 dar. Entworfen und realisiert anlässlich der Ausstellung "Exposition Internationale des Arts Décoratifs et Industriels Modernes" im Grand Palais, Paris, ist dieses Gesamtkunstwerk in der Vergangenheit wiederholt im Kontext grosser thematischer sowie retrospektiver Ausstellungen gezeigt worden. In Vaduz wird der "Arbeiterclub" erstmals so präsentiert, dass er in seiner ursprünglichen Bestimmung als Bildungsraum und Ort des geselligen Austauschs genutzt werden kann. Ausserdem soll dieser Raum der Bereitstellung aktueller Informationen dienen.
Zur Ausstellung erscheint ein begleitendes Katalogheft mit Textbeiträgen von Alexander Lawrentjew und Friedemann Malsch. Die Ausstellung ist eine Produktion des Kunstmuseum Liechtenstein, kuratiert von Friedemann Malsch.
Der Eintritt in die Ausstellung ist frei.
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Kommentare
WohinTippHQ 49 mins ago