Robinson (10+)

Uraufführung | Musiktheater | 70 Min. | Eigen- & Koproduktion | CHROMA, DSCHUNGEL WIEN & WIEN MODERN

"Gestrandet auf einer einsamen Insel mit dir wär ich traurig, weil ich dich essen müsste." Robinson und die Gefühle

Eine Kreuzfahrt mit den Eltern? Viel zu langweilig. R geht heimlich von Bord und findet sich auf einer einsamen Insel wieder. Ohne Handy, ohne Apps gegen Hunger und Durst! Erst strotzt R vor Selbstzufriedenheit, doch immer mehr haben ihn Sehnsucht und Angst im Griff. In seiner Verlassenheit spricht R zu Pflanzen und Tieren. Erst ein frierender Stein antwortet ihm und erstmals verspürt R echte Anteilnahme. Als R gefunden wird, hat er sich bereits selbst gerettet: R ist ein mitfühlendes Wesen.

Parallel zur Entwicklung der Hauptfigur von einem Konsumenten zu einem Wahrnehmenden beschreitet die Musik den Weg von übervoller Gleichzeitigkeit der Ereignisse zu einer strukturierten Form aus Liedern, formaler Einfachheit und differenzierten Stimmungen.

Sprachlosigkeit, totale Erreichbarkeit, alles sofort: Hinterfragen ist nicht gefragt. Erst erzwungenes Zurückgeworfensein auf sich ermöglicht die Reise in die eigene Gefühlswelt. Die einsame Insel als Metapher für ungewollte Verbindungslosigkeit. Aber die Sinnsuche, das Aufbegehren Jugendlicher, die alte Waffe Rebellion, hat ihre Munition nicht verloren. "Robinson" ist eine Hommage an die Gefühle.

Komposition, Idee: Hannes Löschel | Text: Peter Ahorner | Regie: Jürgen Matzat | Bühne: Hanno Frangenberg | Kostüme: Dorothee Redelsteiner | Produktionsassistenz: Katharina Schögl | DarstellerInnen: Judith Thaler, Florian Buchner, Anton Widauer | Musikensemble: Joanna Lewis (Violine), Emily Stewart (Violine), Stefanie Prenn (Violoncello), Judith Ferstl (Kontrabass) | Stimmen der Insel (Chor): Christine Gnigler, Christina Gruber, Viktoria Koller, Ursula Renner, Lorina Vallaster, Bernhard Höchtel, Robert Pockfuß, Joachim Rigler, Benedikt Weidenholzer, Stephan Wohlmuth | musikalische Leitung: Bernhard Höchtel