Diese Veranstaltung ist schon vorbei

Wann:

Do 19. Nov 2015, 20:00

Wo: Posthof, Posthofstrasse 43, Linz, Oberösterreich

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Eingetragen von: Oeticket

Wirkungsvolles Kabarett ist wie Hochwasser. Es kommt überraschend, mit aller Kraft, fordert alle Sinne und hinterlässt irritierte Sicherheit. Das unterscheidet es vom lauwarmen fernsehtauglichen Comediefußbad. Da hilft keine App. Depp bleibt Depp. Tendenz steigend. Deshalb gibt es nichts unkabarettistischeres als Ankündigungstexte. Es sind in der Regel unbrauchbare Vorhersagen, die dann doch nicht eintreten. Stimmungslügen. Markante Sturmtiefs, die sich als schwüles Getröpfel herausstellen. Die Wahrheit ist abhängig vom Wasserstand. Halsaufwärts kommen wir dem Wesentlichen näher. Aber eine Menschheit, die bereits für den Weg aufs Scheißhaus eine App braucht, will Gewissheit. Sie will gestern wissen, was sie morgen sagen wird, wenn man sie frägt, was sie heute gesehen hat. Themen?Der Kopf ist ab,die Hose unten,das Massengrabsucht neue Kunden.Die Zinse fällt,der Blutdruck steigt,es weint die Welt,der André geigt.Und wenn sie Glück haben, müssen sie diese Sätze gar nicht lesen, weil sie der Veranstalter aus Effizienzgründen gekürzt hat. Wahrscheinlich mit der Intelligenzquotientenanpassungsapp. Kommen Sie einfach und lassen Sie sich wegspülen. Nichts ist spannender und zeitgemäßer. Und eine andere Chance haben sie sowieso nicht."Zimmerschieds neues Programm ist ein nahezu aristotelisch gebautes Ein-Mann-Drama über die Flut von 2013, betrachtet von Zimmerschieds Fenster aus, dessen Haus realiter wenige Meter vom Innufer entfernt steht und wie viele schwer verwüstet wurde. Auf der zweiten Ebene wird das Hochwasser zur Chiffre des Menschen in Grenzsituationen. Was geschieht mit mir, wenn das Wasser den Hals übersteigt? Wie Zimmerschied das durchdenkt und spielt - energetisch explosiv, in der Textqualität meisterhaft und in der Detailschärfe der Analyse mikroskopisch genau. Dieses Kabarett-Theater beginnt leise und endet noch leiser, ein feinfühlig gestalteter Bogen. Dazwischen steigert sich Zimmerschied in einen berauschenden Schauspielexzess. Dieses neue Solo ist grandios." (Passauer Neue Presse)"Ein bitterböser Abgesang auf Opportunismus, Mitläufertum und von Sozialneid zerfressener Selbstgerechtigkeit. Helmut Qualtinger hätte seine helle Freude daran gehabt." (Traunsteiner Tagblatt)