Buchungsgebühren können anfallen
Tätowierungen lassen niemanden kalt. Fast jeder hat bestimmte Bilder über Tätowierungen im Kopf. Für die Einen ist es ein Ausdruck von Freiheit, Rebellion oder schlicht Kunst. Für Andere sind es Zeichen für Unterschicht, schlechten Geschmack oder sogar Kriminalität. Dabei sind Tätowierungen viel mehr. Sie sind eine weltweit verbreitete Kulturtechnik, die es seit mindestens 30.-40.000 Jahren gibt. Auch wenn sie lange Zeit aus dem europäischen Bewusstsein verdrängt wurde. Spätestens seit den Entdeckungsfahrten von James Cook und Co hat sich das geändert. Selbst „Sissi“ konnte nicht widerstehen und ließ sich eines stechen.
Noch bekannter als sie wurde nur ein Tätowierter im österreichischen Raum: Ötzi. Er weist gleich 61 Tätowierungen auf. Ötzi ermöglicht einen anderen, kaum bekannten Zugang auf die Hautbilder: Der Einsatz von Tätowierungen als Heilmittel war bisher nur wenig bekannt. Ötzis Tätowierungen dienten wohl zur Therapie von Arthrose und anderen Krankheiten. Durch die neuentdeckte Tätowierung auf seiner Brust wird diese Theorie vielleicht bald wieder in Frage gestellt.
In diesem Vortrag werden die neuesten Forschungen über Ötzis Tätowierungen, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu anderen Mumien-Tätowierungen sowie die Entwicklung zum verpönten „Arschgeweih“ und darüberhinaus diskutiert.
Kurzbiografie
Mag. Dr. Igor EBERHARD ist Kultur- und Sozialanthropologe und Journalist. Er forscht und lehrt an der Uni Wien. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Tätowierungen, Körper(modifikationen), Schönheit/Schönheitswahrnehmung, Erinnerungsforschung, materielle Kultur, Populärkultur.
Von ihm sind zuletzt die Bücher „Wege zum Norden. Wiener Forschungen zu Arktis und Subarktis“ (Co-Hg.), „Pimp my Körper!“ und „Stich:Punkte: Theorie und Praxis des Tätowierens“ (Co-Hg.) erschienen.
Eintritt € 3,-
Anmeldung unter anmeldung@mamuz.at
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Kommentare
WohinTippHQ 20 mins ago