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Pinetti ist kein ermittelnder Kommissar in Mordsachen, sondern Dramaturg in Wien. Aber auch in dieser Profession ist sein Spürsinn gefragt: In welchem Verhältnis stand Sigmund Freud zu Rainer Maria Rilke und Gustav Mahler, wie war seine Beziehung zu den französischen Surrealisten? Diese Fragen treiben ihn um, weil er beauftragt ist, den Roman „Das Jahrhundert der Seele“ der so bezaubernden wie geheimnisvollen Irene Augustin für das Wiener Publikumstheater zu dramatisieren. Das, was er anfangs für undurchführbar hält, schlägt ihn immer mehr in den Bann. Wie auch die faszinierende Frau Augustin – um sie zu beeindrucken, stürzt er sich in die Arbeit und taucht dabei immer tiefer ein in die künstlerische Welt des beginnenden 20. Jahrhunderts.
Die Anatomie der Träume beeindruckt in mehrfacher Hinsicht: als wunderbar forsch–romantischer Roman über das Verliebtsein, als Wiener Theaterroman und als ungemein erhellender Text über die Verstrickungen von Kunst und Psychoanalyse, das Wien des Fin de Siècle und die wilden Zwanzigerjahre in Paris.
Wilfried Steiner verquickt die verschiedenen Ebenen dieses Romans mit großer Eleganz und bemerkenswerter Leichtigkeit.
(Karl-Markus Gauß)
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WohinTippHQ 48 mins ago