Zu viel des Guten? – Über die Grenzen der Mitmenschlichkeit

angesichts von Terror, Flucht und Armut. Gesellschaftspolitischer Stammtisch der katholischen Kirche.
Wie barmherzig muss man oder will man eigentlich noch sein, diese Frage wird beim Gesellschaftspolitischen Stammtisch am 7. Dezember, 20 Uhr, im Kolpinghaus Dornbirn diskutiert. Die Themen dafür liegen auf der Hand: Terror, Krieg, Flucht, Armut und das „Jahr der Barmherzigkeit“.
Ja, man muss helfen, man will ja auch helfen. Aber was zu viel ist, ist zu viel. Derartiges hört man in Gesprächen immer öfter. Man helfe ja gerne, aber eben unter gewissen Bedingungen.
Die schrecklichen Terroranschläge, die vor kurzem in Paris stattgefunden haben, bringen dieser Tage ganz Europa ins Taumeln. Immer lauter werden die Rufe nach einer entschiedenen Vernichtung des IS-Terrorregimes. Gleichzeitig flüchten abertausende Menschen aus dieser Region zu uns, um Schutz und Perspektiven für ihr Leben zu bekommen. Einige Staaten in der EU machen ihre Grenzen dabei dicht und überlassen die Flüchtenden ihrem Schicksal. Und wie die Maßnahmen in Vorarlberg gegen die bettelnden und bei uns gestrandeten Roma aus einer der ärmsten Regionen Europas zeigen, scheint auch unsere Barmherzigkeit mit Notleidenden enden wollend.

Wann ist es genug?
In der heutigen gesellschaftlichen und sozialen Situation überhaupt vom Begriff der „Barmherzigkeit“ zu sprechen, ist irritierend. Genau das aber macht Papst Franziskus, wenn er - beginnend mit dem 8. Dezember - das „Jahr der Barmherzigkeit“ ausruft. Denn was heißt „Barmherzigkeit“ denn nun genau, was verlangt sie, hat sie Grenzen und wenn ja, wo liegen diese? Oder anders gefragt, sind barmherzige Menschen vielleicht nur „naive Gutmenschen“?
Die Fragen sind gestellt, die Antworten dürfen und sollen sogar breit diskutiert werden.

Impulsreferat: Mag. Peter Mayerhofer, GF Kaplan Bonetti Sozialwerke, Theologe. Auf dem Podium: Dr. Norman Buschauer (Caritasseelsorger), Elmar Stüttler („Tischlein deck dich“ Vorarlberg), Marie Louise Hinterauer (Dornbirner Stadträtin für Soziales), Stefanie Walser (Vorsitzende Junge Wirtschaft Vorarlberg und GF Walser Leder & Mode, Hohenems). Moderation: Dr. Petra Steinmair-Pösel. Eintritt frei. Info: www.ethikcenter.at