Mit dieser Veranstaltung am Freitag, 18. November, 20 Uhr im Wäldersaal Lingenau soll eine nicht allzu ferne, leidvolle Vergangenheit unserer Heimat wieder ins Bewusstsein gerufen werden – mit der Feststellung, dass wir seit Ende des Zweiten Weltkrieges in relativem Frieden, in Freiheit und Sicherheit leben können. Die Lehren aus Krieg und Gewalt – insbesondere angesichts der 37 Gefallenen und Vermissten aus Lingenau im Ersten Weltkrieg – mögen uns generationenübergreifend Wegweiser für Völkerverständigung, Versöhnung, Solidarität und ein friedliches Zusammenleben sein.
Am 21. November 2016 jährt sich zum 100. Mal der Todestag von Kaiser Franz Joseph I. Dieser Tag lag inmitten des Ersten Weltkrieges. Der Krieg, der von vielen als die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ und „Keimstätte des Zweiten Weltkrieges“ bezeichnet wird, war ein Krieg der Superlative. 70 Millionen eingezogene Soldaten, rund 10 Millionen Gefallene und Vermisste, 20 Millionen Verwundete und 40 beteiligte Staaten machen diesen Krieg unvorstellbar und unbegreifbar. Es sind jedoch die Einzelschicksale oder jenes einer Gemeinde wie Lingenau, das uns diesen schicksalhaften und folgenschweren Waffengang der Völker näher bringt. Als am 1. August 1914 die ersten 87 Männer aus Lingenau zum Kriegsdienst einrücken mussten, gingen nicht nur sie einer ungewissen Zukunft entgegen. Zu Hause mussten die Frauen, Kinder und älteren Leute die fehlenden Arbeitskräfte in der Landwirtschaft und im Handwerk ersetzen. Je länger der Krieg dauerte, desto schwieriger wurde die Situation. Die Lebensmittel wurden knapper, es gab staatliche Rationierungen und die Bauern mussten ganze Ernten und einen Teil ihres Viehbestandes zwangsweise abliefern. Daneben immer wieder die unermessliche Sorge um die Männer, Väter, Brüder und Freunde an der Front. Die wenigsten Familien blieben von Todesnachrichten verschont.
Programm:
• Begrüßung durch Bürgermeisterin Annette Sohler
• Referat von Militärhistoriker Oberst Prof. Erwin Fitz über den Ersten Weltkrieg und seine Folgen
• Beitrag der Dorfchronisten Georg Faißt und Friedrich Vögel über Lingenauer Soldatenschicksale
• Schlussworte von Landeskameradschaftsbund-Präsident Oberst OAR Alwin Denz
• Musikalische Umrahmung durch ein Ensemble der Musikmittelschule Lingenau
Im Anschluss besteht die Möglichkeit zur Besichtigung der Ausstellung von Dokumenten, Fotos, Feldpostbriefen und Militaria aus der Zeit des Ersten Weltkrieges.
Es laden herzlich ein:
Gemeinde Lingenau | Bregenzerwald Archiv | Kameradschaftsbund Lingenau
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WohinTippHQ 37 mins ago