In Astoria ist alles besser. Dort gibt es keine Armut, keine Arbeitslosen, keine Kriminalität, kurzum: es ist ein Ort, nach dem sich einfach jeder sehnen muss. Schnell verbreitet sich die Kunde von diesem wundersamen Staat, und ebenso schnell häufen sich die Anträge auf Einreisevisa und die Anfragen nach internationalen Geschäften. Es könnte also alles perfekt sein, gäbe es da nicht ein kleines Problem: Astoria existiert nicht, es ist nur ein Phantasiegebilde, ein Staat ohne Land, beschränkt auf Bürokratie und Finanzwesen.
Die exaltierte Gräfin Gwendolyn ist auf der Suche nach einem Staat, den sie ihrem senilen Gatten zum Geburtstag schenken möchte. Der Vagabund Hupka hat die Idee, einen Staat ohne Land ins Leben zu rufen. Gemeinsam mit abgetakelten Politikern, Börsenspekulanten und Adeligen gründet er den Staat Astoria und lässt sich von der Gräfin als erster Staatsbürger einkaufen. Der Graf wird als Außenminister eingesetzt, die Spitzen der Londoner Gesellschaft werden zu einem Botschaftsempfang geladen.
Durch astronomische Erdölspekulationen wird das fiktive Astoria mit eigener Sprache und Nationalhymne finanziert. Doch während Hupka Karriere macht, drängen sich vor der astorischen Botschaft bedürftige Menschen, um ein Visum für jenes glückliche Land zu erhalten. Als er erkennt, dass seine früheren Ideale im wachsenden Widerspruch zu seiner Machtposition in Astoria stehen, befreit er sich von seiner Staatsangehörigkeit und kehrt auf die Landstraße zurück. Doch der Staat Astoria, reduziert auf den Staatsapparat, lebt weiter.
Zum Autor: Jura Soyfer (1912 - 1939) ging in Erdberg zur Schule und maturierte 1931 am Gymnasium in der Hagenmüllergasse. Ab 1935 arbeitete Jura Soyfer für die Kleinkunstszene, vor allem als Hausautor für das Kabarett „ABC“ (Dort verdienten sich auch Cissy Kraner und Josef Meinrad ihre ersten Sporen.), wo fast alle seiner Stücke zur Uraufführung kamen. Seine Theaterstücke (u.a. „Der Weltuntergang“, „Der Lechner Edi schaut ins Paradies“) vereinen die Tradition des Wiener Volksstücks mit der Sprachkunst von Karl Kraus.
Es spielen: Annemarie Brunner, Elisabeth Datler, Sonja Deimling, Ulrike Hassler, Willi Kainz, Johann Kargl, Gerald Kunc, Renate Neunteufel, Dorian Puchinger, Helga Reiter, Christine Reiterer, Inge Rosenauer, Juliane Schaden, Martina Steindl, Walter Weber
Vertonung der Songtexte von Jura Soyfer: Ewald Polacek
Kostüme/Ausstattung: Adele Schaden
Technik: Viktoria Kutil
Regie: Ewald Polacek
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Kommentare
WohinTippHQ 48 mins ago