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Clemens Setz liest spannende neue Texte, par exemple aus DIE STUNDE ZWISCHEN FRAU UND GITARRE.
Clemens J. Setz wurde 1982 in Graz geboren, wo er Mathematik sowie Germanistik studierte und heute als Übersetzer und freier Schriftsteller lebt. 2011 wurde er für seinen Erzählband Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. Sein Roman Indigo stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises 2012 und wurde mit dem Literaturpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft 2013 ausgezeichnet. 2014 erschien sein erster Gedichtband Die Vogelstraußtrompete.
Klaus Kastberger schrieb im Jänner im Standard über Clemens J. Setz: … Ein Gleichgewicht des Schreckens herrscht in der Stunde zwischen Frau und Gitarre zwischen Männern und Frauen. Auch der Erzähler des Buches, der so unzweifelhaft ein Mann ist, fügt sich in diesen Zusammenhang. An Natalie hat er eine wahre Närrin gefressen. Über hunderte Seiten hinweg verfolgt er all ihre Bewegungen, ihr ganzen Handeln und Tun. James Joyce war an Leopold Bloom nicht näher dran, als es Clemens Setz an Natalie Reinegger ist. Anders als hundert Jahre zuvor in Dublin ist es in der Gegenwart von Graz allerdings kein innerer Redefluss mehr, dem zu folgen wir gefordert sind. Alles, was Natalie in sich hat, ist bei ihr von vorneherein nach außen gestülpt. Wenn sie als Streunerin durch die Nacht zieht und in Unterführungen fremden Männern gratis Oralsex gibt, zeichnet sie die Geräusche heimlich auf. Zu Hause bastelt sie daraus Klangcollagen, die für sie das eigentliche Erlebnis sind.
Alle Wirklichkeit ist medial vermittelt. Das ist der bestimmende Leitsatz, dem sich Clemens Setz verschrieben hat. Für sich allein genommen wäre das nur thesenhaft. In der Figur von Natalie aber wird es plausibel und plastisch. Natalie Reinegger ist sprachlich-kommunikative Oberfläche, psychologische Erklärungsmuster haben in ihrer hoch gegenwärtigen Welt aus Neuen Medien und alten menschlichen Herkünften ausgedient.
Clemens Setz zieht das Programm bis zum Schluss durch. Auch am Ende des Buches findet weder richtige Aufklärung noch ein Kampf zwischen den Protagonisten statt, obwohl einiges einen finalen Showdown erwarten lässt. Dieses Implodieren bzw. fast absichtslose Vergessen der erzählerisch aufgebauten Spannungen verbindet das Schreiben von Setz mit demjenigen von Kafka. ...
Das Foto ist aus 2009!
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Kommentare
WohinTippHQ 57 mins ago