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BALKAN MACHT FREI. Ein Gastspiel des Residenztheater München

Wann:

Sa 21. Mai 2016, 19:30–23:00
So 22. Mai 2016, 19:30–23:00

Wo: WERK X, Oswaldgasse 35A, 12. Meidling, Wien

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Ticket-Information:

  • Normalpreis: €20,00
  • Buchungsgebühren können anfallen

Homepage:

Eingetragen von: Werk X

BALKAN MACHT FREI
Ein Gastspiel des Residenztheater München

Inszenierung: Oliver Frljić
Bühne und Musik: Oliver Frljić
Kostüme: Katja Kirn
Licht: Barbara
Dramaturgie/Übersetzung: Marija Karaklajić/Götz Leineweber

Mit: Leonard Hohm, Alfred Kleinheinz, Jörg Lichtenstein, Franz Pätzold

Nach dem erfolgreichen Gastspielaustausch in der Spielzeit 2012/2013 (die Garage X zeigte „Call me God“ in der Inszenierung von Marius von Mayenburg, das Residenztheater/Marstall zeigte „My Life As A Terrorist“ in der Inszenierung von Ali M. Abdullah) wird auch in dieser Spielzeit das Residenztheater München mit dem WERK X kooperieren und die Freundschaft der beiden Häuser ausgebaut werden.

Das Residenztheater zeigt im WERK X die Produktion „Balkan macht frei“ des bosnischen Regisseurs Oliver Frljić. Im Gegenzug zeigte das WERK X imMärz 2016 im Marstall Woody Allens „Hannah und ihre Schwestern“ in der Inszenierung von Milan Peschel.

BALKAN MACHT FREI
von Oliver Frljić

Ein Gespenst geht um in Europa. Nein, nicht mehr der Kommunismus, sondern das, was von ihm übrig geblieben ist: die Osteuropäer. Durch kein Meer getrennt und von keiner Grenzschutzagentur abgewehrt, armutsmigrieren sie aus ihren Ländern nach Deutschland. Als wir sagten, ja, her mit den Arbeitskräften, und zwar mit hochqualifizierten, hat da irgendwer gedacht, dass auch Faule kommen können? Als wir sagten, unsere Fahne weht für die Freiheit, haben wir da Freizügigkeit gemeint? Als wir sagten, wir sind das christliche Abendland, wer hat da gehört, jeder könne sich einfach ins gemachte Nest setzen? Rumänen nehmen uns die Putzjobs weg, Bulgarinnen dumpen uns im Baubusiness und selbst das Bayerische Staatsschauspiel engagiert die billigen Arbeitskräfte.

So ist Regisseur und Autor Oliver Frljić, geboren 1976, bekennender Teil des Problems. Als 16-jähriger flüchtete er aus Bosnien nach Kroatien und studierte Philosophie und Regie an der Akademie der Dramatischen Künste in Zagreb. Früh fällt er mit seinen energetischen und wachen Inszenierungen auf, die oft ihn selbst zum Thema haben. Seit dieser Spielzeit ist er außerdem Intendant des Kroatischen Nationaltheaters in Rijeka und sorgt für Reibung mit Aufführungen, die Kriegsverbrechen und -traumata in den Blick nehmen und mittlerweile in vielen Ländern zu sehen bzw. nicht zu sehen sind, da sie immer wieder zensiert werden: Sie hinterfragen die Dramaturgien der jüngeren Geschichtsschreibung, Ethnotechniken und nationale Identitäten und überdehnen diese gerne.