Diese Veranstaltung ist schon vorbei
„Heinzenland“ - Digitale Erinnerungskontraste

Wann:

Mo 1. Aug 2016, 11:00–21:00
Fr 5. Aug 2016, 11:00–21:00
Fr 12. Aug 2016, 11:00–21:00
Fr 19. Aug 2016, 11:00–21:00
Fr 26. Aug 2016, 11:00–21:00
Mi 31. Aug 2016, 11:00–21:00

Wo: Kunstraum Nagymarton, Barbara-Horvath-Gasse 42, Mattersburg, Mattersburg

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Ticket-Information:

  • Eintritt: Kostenlos

Eingetragen von: Rico

Kunstinitiative „Memory Gaps ::: Erinnerungslücken“ von Konstanze Sailer gedenkt NS-Opfern mit Ausstellungen in Straßen, die es geben sollte.

Barbara Horvath (* 01. November 1891 in Mattersburg, Burgenland; † 2. Juni 1942 in der NS-Tötungsanstalt Bernburg/Saale) zählte zur Volksgruppe der Burgenlandroma. Sie wurde 1938 verhaftet und im Sammel- und Arbeitslager Lackenbach interniert. Am 29. Juni 1939 wurde sie mit dem Transport der burgenländischen Roma in das Konzentrationslager Ravensbrück deportiert. Die Haftgründe lauteten: „Roma oder Sinti Herkunft“, „Asozialität“ und „arbeitsscheu“. Nach fast drei Jahren Haft unter der Häftlingsnummer 1595 im KZ Ravensbrück wurde sie in die NS-Tötungsanstalt Bernburg, einem abgetrennten Teil der Landes-Heil- und Pflegeanstalt deportiert. Barbara Horvath wurde am 2. Juni 1942 in der Gaskammer der NS-Tötungsanstalt Bernburg/Saale ermordet.

Bis zum heutigen Tag existiert in Mattersburg keine Straße, die ihren Namen trägt. Hingegen ist nach Hans Suchard nach wie vor eine Gasse benannt. Suchard war, abgesehen von seiner nur einen Tag währenden Ausrufung der „Republik Heinzenland“ seit 1919 Sozialdemokrat, von 1922 bis 1934 im Vorstand der sozialdemokratischen Partei des Burgenlandes, Landtagsabgeordneter und Gewerkschaftsfunktionär. Danach trat er der illegalen NSDAP bei und wurde als ehemaliger Nationalsozialist nach Kriegsende inhaftiert. Anstelle von Hans Suchard sollte künftig in Mattersburg an Barbara Horvath erinnert werden.

Die Kunstinitiative der Malerin Konstanze Sailer wird mit einer weiteren Ausstellung von Tuschen auf Papier in virtuellen Räumen eröffnet. Die Galerien befinden sich ausnahmslos in Straßen oder an Plätzen, die es nicht gibt, die es jedoch geben sollte: Solche mit Namen von Opfern der NS-Diktatur. Monat für Monat wird so das kollektive Gedächtnis erweitert. Monat für Monat werden damit Erinnerungslücken geschlossen.