Ciro Guerras mythologische Reise ins schwarz-weiße Herz der Finsternis erinnert gelegentlich an Herzog und Weerasethakul – und ist dennoch ein singuläres Filmerlebnis.
Zwei Forscher dringen ins Innerste des Amazonas vor, der deutsche Ethnologe Theodor Koch-Grünberg im Jahr 1909, der amerikanische Botaniker und Abenteurer Evan Schultes im Jahr 1940. Begleitet werden beide Männer vom selben Schamanen, dem Überlebenden eines ausgelöschten Stammes, der sie zum Ziel ihrer Wünsche führen soll: eine im Urwald verborgene Wunderpflanze.
Apocalypse Now am Amazonas: Der Kolumbianer Ciro Guerra hat schon in früheren Filmen sein erzählerisches Talent bewiesen; in diesem mutigen Epos setzt er einen Maßstab im Umgang mit der Erzählung aus dem Amazonas. Zusehends wandeln sich in DER SCHAMANE UND DIE SCHLANGE die beiden realen historischen Handlungen zum zeitüberschreitenden spirituellen Abenteuer, zum bildgewaltigen psychedelischen Trip, wie man ihn seit „Apocalypse Now“ von Francis Ford Coppola nicht mehr in dieser Intensität gesehen hat.
Ciro Guerra wurde für diese faszinierende Reflexion über Mensch und Natur neben zahlreichen anderen Preisen mit einer Oscar-Nominierung für den Besten nicht-englischsprachigen Film belohnt.
Regie: Ciro Guerra | CO 2015, 125 min., OmU | Mit: Jan Bijvoet, Nilbio Torres, Brionne Davis, Ta’fuiyama – Antonio Bolívar, Yauenkü Migue u.a.
Auszeichnungen:
Cannes 2015, Bester Film – Art Cinema Award
Oscar-Nominierung 2016 als bester fremdsprachiger Film
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WohinTippHQ 2 hours ago