Hohenems - Wien - Jerusalem | Ein Konzertprojekt das Brücken baut
Musik von Salomon Sulzer, Franz Schubert, Joseph Sulzer und Julius Sulzer mit MusikerInnen aus Israel und Palästina, Wien und Vorarlberg, Deutschland, Finnland und den USA.
Ein ungewöhnliches Konzertprojekt führt die Musik von Franz Schubert, Salomon Sulzer, Josef Sulzer und Julius Sulzer zusammen. Aber auch Musiker aus verschiedensten Ländern und Kulturen: so den amerikanischen Sulzer Experten Lorne Richstone aus Oklahoma, die israelische und in Wien lebende Sopranistin Shira Karmon, die Vorarlberger Altistin Veronika Dünser, die in Ramallah lebende finnische Cellistin Liina Leijala, den deutschen Pianisten Karl Kronthaler sowie nicht zuletzt vier junge palästinensische Gesangsstudentinnen aus Ost-Jerusalem – Hiba Awad, Sama Shafea, Rita Tawil und Jamileh Zatreeh.
Franz Schubert und Salomon Sulzer begegneten sich 1826 in WIEN – aus unterschiedlichen Welten kommend. Der eine ein gefeierter Komponist auf dem Gipfel seines Erfolgs, der andere ein junger jüdischer Kantor der aufgrund seines schon damals legendären Baritons aus der Provinz in die Hauptstadt berufen wurde. Sie wurden, so hieß es, Freunde, inspirierten einander, vertonten dieselben Gedichte und spielten mit musikalischen Zitaten des jeweils anderen. Salomon Sulzer war es, der zahlreiche der bis heute in allen Konzertsälen gespielten Lieder Schuberts, während sogenannter “Schubertiaden” erstmals zur Aufführung brachte und maßgeblich zu deren Ruhm beitrug, so auch Schuberts bekanntes Wanderer-Lied.
In HOHENEMS war Salomon Sulzer er im zarten Alter von nur 16 Jahren Kantor der Synagoge geworden. Heute ist Hohenems, dank des internationalen Schubertiade Festivals, Anziehungspunkt für Schubertfans aus aller Welt. Dort soll unsere Wanderschaft, im Salomon Sulzer Saal in der ehemaligen Synagoge, beginnen…
WIEN war der Schaffensort aller vier von uns aufgeführten Komponisten. Hierher kamen auch Liszt, Meyerbeer, Paganini und Schumann um die Stimme Salomon Sulzers zu hören. Hier schuf Schubert seine unsterblichen Kompositionen. Hier wird das Projekt am 28. Juni im Theater Hamakom im Nestroyhof in Wien Station machen.
Sein Freund Salomon Sulzer war Freidenker, Revolutionär und Erneuerer und gilt als der wichtigste Vertreter des reformierten Synagogengesangs. Seine säkularen Werke aber sind heute weitgehend unbekannt. Ziel unseres Projekts ist es, auch für jene musikalischen Kostbarkeiten wieder Gehör zu finden.
Sulzers Sohn Julius war erfolgreicher Komponist, Violinist und Kapellmeister am Wiener Burgtheater. Joseph Sulzer, in einer Ausstellung der Schubertiade vor zwanzig Jahren gewürdigt, war ebenfalls Komponist, Wiener Philharmoniker, Solocellist des Hofopernorchesters, des Hellmesberger Quartetts und Musikdirektor der Israelitischen Kultusgemeinde. Von ihm stammte unter anderem die letzte osmanische Nationalhymne, die „Türkische Volkshymne“ zu einer Zeit, als Jerusalem noch in einer osmanischen Provinz lag.
In Jerusalem soll die Konzertreihe im Herbst im Kaisersalon des Österreichischen Hospiz’ fortgesetzt werden – wo Schubert schon oft, Sulzer freilich noch nie erklang.
Mitwirkende Künstler:
Lorne Richstone (Oklahoma) – Musikalische Leitung und Klavier
Shira Karmon (Wien) – Sopran
Veronika Dünser (Wien) – Vocal Coach und Alt
Rita Tawil (Ost-Jerusalem) – Sopran
Jamila Zakariyah Zaatreh (Ost-Jerusalem) – Sopran
Hiba Awad (Ost-Jerusalem) – Mezzosopran
Sama Shafea (Ost-Jerusalem) – Mezzosopran
Liina Leijala (Ramallah) – Violoncello
Karl Kronthaler (Berlin) – Einstudierung und Klavier
Petra R. Klose (Wien) – Projektorganisation
Wien:
Di 28. Juni 2016, 20 Uhr
Theater Nestroyhof Hamakom
Jeruschalajim-Jerusalem-Al Quds:
Herbst 2016, Österreichisches Hospiz
Eine Veranstaltung von
Jüdisches Museum Hohenems und Agentur K und K Wien
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Kommentare
WohinTippHQ 53 mins ago