Die Ausstellung „one of us“ in der Artothek Niederösterreich beleuchtet anhand exemplarischer Serien mit inhaltlicher Ähnlichkeit das Werk von Nina Maron. Zu sehen sind Portraits von Persönlichkeiten, die aus verschiedenen Blickwinkeln dargestellt werden und die Rolle der Frau thematisieren.
Die Künstlerin ist eine Frau der Prinzipien und sehr hartnäckig, wenn es darum geht, bestimmte Themen aufzuwerfen und zu behandeln. Das wird unter anderem anhand ihrer Herangehensweise deutlich: Bereiche, die sie beschäftigen, bearbeitet Nina Maron konsequent, indem sie Serien erstellt. Den BetrachterInnen wird dadurch eine Auseinandersetzung nahegelegt, die Themen werden ihnen nahezu eingetrichtert, sie sollen dank der Wiederholung im Kopf hängenbleiben. Im Vordergrund stehen dabei immer gesellschaftspolitische Sujets, vor allem die Stellung der Frau sowie allgemein die Gleichwertigkeit benachteiligter Gruppen.
Hauptmotive sind Frauen, die auf unterschiedliche Weise Widerstand gegen vorherrschende Strukturen in Bezug auf das Frauenbild geleistet haben, meist ohne dafür Anerkennung gefunden zu haben.
Das Produzieren von Serien ermöglicht auch einen großen Facettenreichtum zu zeigen. Genau darum geht es Nina Maron: Menschen, die für einen bestimmten Aspekt ihrer Persönlichkeit bekannt sind, auch von anderen Standpunkten aus zu betrachten, ohne dabei zu werten.
Ein Beispiel dafür ist die Serie „Hedy Lamarr“, die in der Artothek Niederösterreich präsentiert wird. Hedy Lamarr war eine österreichisch-amerikanische Filmschauspielerin, die für die erste Nacktszene der Filmgeschichte bekannt wurde. Dass sie auch das Frequenzsprungverfahren – auch „frequency hopping“ genannt – erfunden hat, das heute noch für die Mobilfunktechnik von großer Bedeutung ist, blieb weitgehend unbekannt. Auch reale oder fiktive Frauen-Charaktere wie Katharina Blum, Lauren Bacall oder Pippi Langstrumpf werden in der Artothek zu sehen sein. Die Serie „half love“ wiederum erörtert unterschiedliche Beziehungsformen anhand von Liebes- und Filmpaaren.
Die gesellschaftlich-sozialen Hintergründe mit ihren starken Aussagen und Denkanstößen kontrastieren mit dem fröhlich-bunten Erscheinungsbild, das die Künstlerin ihren Werken gibt. Die einzelnen Teile ihrer seriellen Arbeiten unterscheiden sich durch die Farbgebung und leichte Abänderung des Hauptmotivs oder durch die Wahl unterschiedlicher Ansichten und Ausschnitte. Oft erinnern sie an Pop Art, wobei die plakative Farbwahl und die „Schablonenwirkung“ Elemente der Street Art darstellen. Auffallend ist auch der pastose Farbauftrag.
Der Titel „one of us“ soll die Distanz zwischen BetrachterIn und Kunstwerk verringern und zum Nachdenken anregen, mit welcher der Facetten einer Persönlichkeit man sich identifizieren kann. Denn, sind wir nicht alle die Summe vieler kleiner Einzelteile, die je nach Standpunkt unterschiedlich begreifbar sind?
Nina Maron wurde 1973 in Mödling geboren und schloss 1998 ihr Diplomstudium an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien bei Prof. Adolf Frohner ab. Heute arbeitet und lebt die Künstlerin in Wien.
© Theres Mackinger
Ausstellungsdauer:
06.03.2016 - 28.08.2016
Do-So 11.00-18.00
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Kommentare
WohinTippHQ 42 mins ago