Filmvorführung und Podiumsgespräch
Sonntag, 29. Mai 2016 | 19 Uhr
Im Anschluss an die Filmvorführung:
Podiumsgespräch mit Christa Hämmerle (Historikerin) und Tone Bechter (Filmemacher).
Moderation: Stefania Pitscheider Soraperra
Die Kinodokumentation von Tone Bechter setzt sich mit der Geschichte vom Ersten Weltkrieg bis zu den Anfängen des „Dritten Reiches“ auseinander. Im Mittelpunkt stehen dabei die Frauen und Mütter.
Anhand einer Reihe von Fallbeispielen entsteht ein differenziertes Bild der Situation von Frauen während des Krieges und in der unmittelbaren Zeit danach. Namhafte HistorikerInnen kommen zu Wort.
Der Film behandelt die radikalen Einschnitte in den Lebensalltag der Frauen. Oft übernahmen sie die Arbeit der Männer. Besonders in landwirtschaftlichen Betrieben bedeutete dies Schwerstarbeit. Aufgrund von Hungersnöten wussten viele Frauen nicht, wie sie ihre großen Familien ernähren sollten.
Erzählt wird z.B. die Geschichte einer Lehrersfrau, die nach der Einberufung ihres Mannes nicht nur die Bewirtschaftung des Bauernhofs alleine übernahm, sondern als Nichtpädagogin auch den Unterricht in der Volksschule fortführte.
Die aktive gesellschaftspolitische Rolle der Frau setzte sich in den Nachkriegsjahren fort. So reisten Frauen aus dem Bregenzerwald in ihren schwarzen Juppen nach Genf zum Völkerbund, um die Freilassung der Väter und Söhne aus der Kriegsgefangenschaft zu erreichen.
Die aus Lustenau stammende Künstlerin Stefanie Hollenstein – später ein glühende Nationalsozialistin – rückte als Stefan Hollenstein für „Gott, Kaiser und Vaterland“ zu den Standschützen ein und hielt an der Front ihr biologisches Geschlecht versteckt.
Ao. Univ.-Prof.in Mag.a Dr.in Christa Ehrmann-Hämmerle lehrt Neuere Geschichte sowie Frauen- und Geschlechtergeschichte an der Universität Wien. Sie ist u.a. Mitbegründerin und -herausgeberin sowie Redaktionsleiterin von „L‘ Homme. Europäische Zeitschrift für Feministische Geschichtswissenschaft“ und Leiterin der „Sammlung Frauennachlässe“ an der Universität Wien.
Tone Bechter (tobe film) ist Dokumentarfilmer, Drehbuchautor und Kameramann. Er befasst sich seit Jahren mit der Volkskunde des Bregenzerwaldes. Tone Bechter ist Juror beim Hans Bach Filmfestival.
Frauenleid. Erster Weltkrieg
Ein Film von Tone Bechter
Historische Begleitung Dr. Wolfgang Weber
Österreich, 2015
60 Minuten
Eintritt: € 8,- (ermäßigt € 6,-)
Keine Anmeldung erforderlich
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WohinTippHQ 2 hours ago