Joseph Haydn: Große Orgelsolomesse
Jesuitenkirche
(alte Universitätskirche)
Dr. Ignaz Seipel Platz 1
1010 - Wien
Chor, Solisten und Orchester der Chorvereinigung St. Augustin
- Offertorium: vakant
- Solisten:
Sopran: vakant
Alt: vakant
Tenor: vakant
Bass: vakant
- Communio: siehe Aushang
- Postludium: siehe Aushang
- Orgel: siehe Aushang
- musikalische Leitung: Andreas Pixner
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Einführung:
Joseph Haydn - „Große Orgelsolomesse“
Missa in honorem Beatissimae Virginis Mariae in Es-Dur, Hob. XXII:4
Im Vergleich zur „Jugendmesse“ und zur „Mariazellermesse“ kommt in der „Großen Orgelsolomesse“ ein ganz anderer Charakter zum Tragen. Ludwig Finscher schreibt: „Modern wirken der auf weite Strecken geradezu idyllische Tonfall, der außer in den Credo-Teilen zur Menschwerdung und Passion alle scharfe Akzente vermeidet, und die – nicht zuletzt dank der Englischhörner – wunderbar farbigen Instrumentation.“ Die Wahl der Tonart Es-Dur, überaus selten als Grundtonart einer Messvertonung der Klassik, steht in Zusammenhang mit der Instrumentierung. Durch die beiden Englischhörner erhält das Werk einen überaus farbigen Charakter, ähnlich wie er bei Haydns „Stabat Mater“, das zeitgleich entstanden ist, anzutreffen ist. Im Gegensatz zu immer wieder neuen Wendungen bei der Auslegung jedes Textdetails werden in dieser Messe erstmals größere Textabschnitte durch ein einziges Orchestermotiv zusammenfasst. Durch die überwiegende Verwendung des Dreiertaktes (3/4, 3/8, 6/8) entsteht ein pastoraler Grundton, der durch den rokokohaft verspielten Orgelpart noch verstärkt wird. Haydn beschränkt sich bei der solistischen Einbeziehung der Orgel nicht nur auf das Benedictus, sondern lässt die Orgel auch in den anderen Sätzen hervortreten. Ein konkreter Anlass für die Komposition ist nicht bekannt. In seinem Entwurfkatalog, den Haydn 1765 begonnen hat, ist die Messe als „Missa in honorem Beatissimae Virginis Mariae“ eingetragen, was die Bestimmung für ein marianisches Fest nahe legt. Da in Esterháza bzw. Eisenstadt kein Aufführungsmaterial aus der Entstehungszeit erhalten ist, könnte auch ein auswärtiger Auftrag möglich gewesen sein. Der Name „Große Orgelsolomesse“ stammt aus späterer Zeit, als Unterscheidung zur Missa brevis Sti. Joannis de Deo, die den Beinamen „Kleine Orgelsolomesse“ erhielt. Zusätzlich zur originalen Instrumentierung sind in mehreren österreichischen und böhmischen Abschriften Stimmen für zwei Trompeten und Pauken überliefert. Die Orchesterbesetzung an das jeweils vorhandene Instrumentarium anzupassen war eine gängige Praxis.
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WohinTippHQ 59 mins ago