Vortrags-Performance
Anlässlich des Internationalen Übersetzertags lässt sich trefflich über die Erfolge und Misserfolge in der Völkerverständigung nachdenken. Als Reaktion auf die Flüchtlingskrise, die militärischen Konflikte in den Nachbarländern, auf Armut und kulturelle Unterschiede bauen die Gesellschaften vieler Länder derzeit „Walls instead of bridges“ – Mauern statt Brücken. Wer die Mauern baut, kann man sich ja gut vorstellen. Aber wer soll die Brücken bauen? Wie sieht das neue Bewusstsein aus, das für diese Aufgabe notwendig ist? Auf der Suche nach einer Antwort auf diese Frage bemühe ich die Figur des Übersetzers oder der Übersetzerin und der Übersetzung. Immerhin werden ÜbersetzerInnen nicht selten als „BrückenbauerInnen“ bezeichnet. Vielleicht eignet sich gerade ihr Beruf mit seinen Eigenheiten als Vorbild für die Wiederherstellung oder den Neuaufbau gegenseitigen Verstehens. Oder umgekehrt! Vielleicht zeigt gerade das Scheitern des Übersetzens zwischen verschiedenen Kulturen und Sprachen gnadenlos Brüche auf, die nie mehr gekittet werden können.
Kateryna Mishchenko lebt als Autorin, Redakteurin und Übersetzerin aus dem Deutschen in Kiew. Sie ist Mitbegründerin des unabhängigen ukrainischen Verlages „Medusa“.
Kateryna Mishchenko wurde 1984 in Poltava geboren. Sie lebt und arbeitet in Kiew.
Treffen auf der Brücke findet im Rahmen von „The School of Kyiv“ - Kyiv Biennial 2015 statt.
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WohinTippHQ 1 hour ago