Die Referenten Meinrad Pichler und Prof. Dr. Michael Ermann beleuchten, welche Auswirkungen Kriegserlebnisse und Nationalsozialismus der zwischen 1930 und 1945 Geborenen auch auf deren Nachkommen haben. Denn oftmals beginnen diese das Schweigen um ihre Kriegsvergangenheit erst jetzt zu brechen.
Traumatische Kriegserfahrungen legten ein fast undurchdringliches Schweigen über mehrere Generationen, auch in Vorarlberg. Der Historiker Meinrad Pichler zeigt, ausgehend von individuellen Schicksalen, in seinem Vortrag „Nationalsozialismus in Vorarlberg: Opfer, Täter, Gegner“ die gravierenden Auswirkungen auf das kollektive Gedächtnis Vorarlbergs. Wie weit diese über die Generationen nachwirken und Familienstrukturen beeinflussen, beleuchtet Prof. Dr. Michael Ermann im zweiten Vortrag „Kriegskinder und ihre Kinder – ein ungewolltes Erbe“. Der Facharzt für Psychotherapeutische Medizin und Psychoanalytiker analysiert dabei beispielhaft die durch traumatische Kriegserlebnisse geprägte Biografie von Menschen, die zwischen 1930 und 1945 geboren wurden. Sie beginnen oftmals erst jetzt, im Alter, allmählich ihr Schweigen zu brechen. Für deren Kinder und Enkel ist es wichtig zu begreifen, wie stark das kollektive Bewusstsein auf ihre Kindheit einwirkte, weshalb bestimmte Dinge nicht besprochen werden konnten, und wie weit dieses Schweigen auch heute noch wirkt.
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WohinTippHQ 13 mins ago