Das Salzkammergut versteht sich als eine Region mit besonderer Aura. Früh lockte es die Sommerfrischler ins Land, der Tourismus zählt heute zu den Hauptfaktoren der Wirtschaft. Zur Zeit der Monarchie trafen sich die begüterten Wiener in Bad Ischl, Gmunden oder Bad Aussee, die Intellektuellen folgten ihnen.
Wie aber geht die Literatur um mit dem Phänomen Salzkammergut? Spielt sie mit und macht sie zum verlängerten Arm der Werbeabteilung? Treibt sie quer und hält fest, was ihr missfällt oder wovon sie sogar meint, davor warnen zu müssen? Bemerkt sie überhaupt etwas von den inneren Vorgängen einer Gesellschaft, die Autorinnen und Autoren, wenn sie von außen kommen, gar nicht durchschauen? Eine junge österreichische Autorin, deren Romandebüt im Salzkammergut angesiedelt ist, wurde gelobt für ihre Treffsicherheit, mit der sie die Atmosphäre eines Ortes und den Charakter der Figuren getroffen habe. Alles erfunden, gesteht sie im Nachhinein. Idylle und Katastrophe, prächtige Natur und miese Politik, die Widersprüche existieren im Salzkammergut unmittelbar nebeneinander. Gut für die Literatur!
Beim Literaturfrühstück – wie immer bei Kaffee und Gebäck – wird der Literaturkritiker Anton Thuswaldner davon erzählen, was Literaten ins Salzkammergut zieht und was sie über diese Region erzählen und sich dabei auch auf seinen Beitrag im Buch „Salzkammergut schauen. Ein Blick ins Ungewisse“ (Hg. v. Christian Dirninger, Thomas Hellmuth, Anton Thuswaldner, Böhlau 2016) beziehen.
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WohinTippHQ 44 mins ago