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Ludwig van Beethoven: Messe in C-Dur

Wann:

So 30. Okt 2016, 10:30–12:00

Wo: Jesuitenkirche (Universitätskirche), Dr.-Ignaz-Seipel-Platz 1, 01. Innere Stadt, Wien

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Ticket-Information:

  • Eintritt: Kostenlos

Ludwig van Beethoven: Messe in C-Dur

Jesuitenkirche
(alte Universitätskirche)
Dr. Ignaz Seipel Platz 1
1010 - Wien

Chor, Solisten und Orchester der Chorvereinigung St. Augustin

- Offertorium: vakant

- Solisten:
Sopran: Cornelia Horak
Alt: Martina Steffl
Tenor: Gernot Heinrich
Bass: Yasushi Hirano

- Communio: siehe Aushang
- Postludium: siehe Aushang
- Orgel: siehe Aushang

- musikalische Leitung: Andreas Pixner
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Einleitung:
Ludwig van Beethoven: Messe in C, op. 86 (1807)

Entstehung: Beginn spätestens Winter 1806/1807, Abschluss vor 13. September 1807.
Ferdinand Johann Nepomuk Fürst Kinsky von Wchinitz und Tettau gewidmet

Sein erstes großes liturgisch gebundenes Werk schrieb Beethoven nicht auf eigene Initiative. Fürst Nikolaus II. Esterházy von Galantha (1765-1833), Joseph Haydns langjähriger Arbeitgeber, hatte die C-Dur-Messe op. 86 bei Beethoven bestellt. Zum Namenstag seiner Frau, Fürstin Josepha Maria Hermengild am 8. September wurde alljährlich eine Festmesse mit besonderer musikalischer Gestaltung gehalten. Von 1796 bis 1802 hatte "Vater Haydn" die Musik geliefert - und Maßstäbe gesetzt. Als Beethoven im Frühjahr 1807 den Auftrag von Esterházy erhielt, hatte er naturgemäß auch mächtig Respekt vor dem hochberühmten Vorbild: "darf ich noch sagen, daß ich ihnen mit viel Furcht die Messe übergeben werde, da sie D. F. gewohnt sind, die Unnachamlichen Meisterstücke des Großen Haidns sich vortragen zu laßen" , schrieb er dem Fürsten im Juli 1807.

Beethovens Sorge erwies sich als begründet. Nicht, dass er sich nicht musikalisch längst mit seinem ehemaligen Lehrer hätte messen können. Auch schätzte er selbst die Messkomposition und betonte später dem Verleger Härtel gegenüber, sie liege ihm "vorzüglich am Herzen". Den Geschmack Esterházys scheint er dennoch nicht gut eingeschätzt zu haben. Dieser war mit dem Werk schließlich auch ganz und gar nicht zufrieden. Nach dem feierlichen Gottesdienst am 13. September 1807 in Eisenstadt rügte er den Komponisten "aber lieber Beethoven, was haben Sie denn da wieder gemacht" . Noch deutlicher wurde Fürst Nikolaus in einem Brief an die Gräfin Henriette Zielinska: "La messe de Beethoven est insuportablement ridicule et detestable, je ne suis pas convaincu qu'elle puisse meme paroitre honêtement: J'en suis colerè et honteux" (Beethovens Messe ist unerträglich lächerlich und scheußlich, ich bin noch nicht einmal sicher, ob man sie ehrenhaft nennen kann. Ich bin zornig und beschämt).

Beethoven ließ sich jedoch durch des Fürsten Urteil nicht einschüchtern und glaubte an die Qualität seiner Komposition. "Von meiner Meße wie überhaupt von mir selbst sage ich nicht gerne etwas, jedoch glaube ich, daß ich den text behandelt habe, wie er noch wenig behandelt worden" verkündete er dem Verleger Härtel in Leipzig stolz. Auch die Nachwelt ließ der Messe Gerechtigkeit widerfahren. Längst würde niemand mehr op. 86 als lächerlich, scheußlich und zornerregend abqualifizieren.

Die erste der beiden Messvertonungen Beethovens ist in ihrer subjektiv-bekenntnishaften Tonsprache ausgesprochen modern und zukunftsweisend. Sie erschließt dem liturgischen Text ganz neue Ausdruckswelten. Sie ist keine Vorstufe zur Missa Solemnis, sondern ein eigenständiges Werk, das für die Weiterentwicklung der Messenkomposition im 19. Jahrhundert Maßstäbe gesetzt hat. Ihre Neuartigkeit, die dem Komponisten selbst bewusst war, eröffnete einen bis dahin nicht gekannten, zeitgemäßen Zugang zum Glauben, der noch heute aktuell ist.