Do 2. Feb 2017, 10:00–18:00 | |
Fr 3. Feb 2017, 10:00–18:00 | |
Mo 6. Feb 2017, 10:00–18:00 | |
Di 7. Feb 2017, 10:00–18:00 | |
Mi 8. Feb 2017, 10:00–18:00 | |
Die galerie gugging zeigt in dieser Ausstellung zwei Künstler, wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten: der eine der ruhige Meister der einzelnen, dünnen Linie; der andere der Emotionale, der das Papier mit knalligen Farben füllte: Oswald Tschirtner und Johann Hauser. Zwei Freunde, die ein halbes Leben miteinander verbrachten und sich einander stilistisch in keiner Weise beeinflussten. Das Sprichwort „Gegensätze ziehen sich an" könnte hier zum Tragen kommen, denn sowohl im Leben wie auch in der Kunst ist bei Tschirtner und Hauser so etwas wie eine sich ergänzende Harmonie, die wohltuend anregend ist, spürbar.
Die Werke von Johann Hauser und Oswald Tschirtner zählen zu den Klassikern der Art Brut und kaum eine Ausstellung und Sammlung, die sich umfassender der Art Brut widmet, kommt ohne ihre Werke aus.
Oswald Tschirtner wurde von Dr. Leo Navratil zum Zeichnen ermuntert und konnte sein Talent zeigen. Navratil gab ihm Vorlagen, die als Inspirationen für Tschirtners frühe Werke dienten, welche der Künstler aber in seiner individuellen Zeichensprache übersetzte und zu Eigenem machte. Seine Kopffüßler wurden in den folgenden Jahrzehnten weltbekannt. Einfach, klar und geschlechtslos gezeichnet, mit Feder und Tusche, die er auch gegen den Strich verwendete, wobei die Feder laut quietschte.
In den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts ausschließlich auf kleinen Papieren arbeitend, bewies der Künstler in den achtziger Jahren, dass er von der Postkartengröße jederzeit bis zu haushohen Formaten oder auf großen Leinwänden zu schwarzen Edding-Stiften wechseln konnte. Neben den grandiosen Menschendarstellungen zeigte Oswald Tschirtner auch den Hang zur Konzentration der Bildthemen auf das absolut Wichtigste. Oft reichte ein einzelner Strich für das ganze Werk.
Johann Hauser arbeitete ganz anders als sein Kollege Oswald Tschirtner. Aus Bratislava nach Niederösterreich in Kriegszeiten zwangsumgesiedelt begann er 1959 in Gugging spontan zu zeichnen. Dr. Navratil ermunterte auch ihn und brachte ihm Vorlagen. Bereits in den ersten Künstlerjahren bis Mitte der Sechziger zeigte Hauser seine Themen, die er später noch weiterentwickelte. Seine absolute Vorliebe galt dem Abbild der Frau, das von anfänglich „keuschen“ bekleideten Damen zu wild-erotischen Darstellungen führte. Die vierzackigen Sterne wurden zum Symbol des Hauses der Künstler in Gugging, wo er gemeinsam mit Oswald Tschirtner seit den 80er Jahren lebte. Neben den für ihn typischen Motiven Stern, Schlange, Herz und Mond entwickelte der Zeichner nach 1989 eine neue Farbigkeit in großen Formaten, wie er es vorher nie gemacht hatte. Die kräftigen Farben strahlen direkt vom Papier zum Betrachter.
Auch das umfangreiche druckgrafischen Werk beider Künstler hat große Bedeutung erlangt. Die Radiernadel konnte den feinen Strich Tschirtners perfekt übersetzen und Hauser übertrug die emotionale Art des Blei- oder Farbstiftstrichs durch Druck und Intensität des Stichels auf die Kupferplatte.
Wir freuen uns sehr auf diese Ausstellung, denn „oswald tschirtner & johann hauser ... mit strich und farbe" ist auch so etwas wie ein Geburtstagsfest: Johann Hauser wäre am Tag der Vernissage, dem 30. 11. 2016, 90 Jahre alt geworden.
Wir laden Sie sehr hezrlich zu uns ein und freuen uns auf Ihren Besuch!
Nina Katschnig & das galerie gugging-Team
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Kommentare
WohinTippHQ 29 mins ago