Referent: Dr. Stephan Marks
Scham ist eine schmerzhafte, oft übersehene Emotion, die in jeder Begegnung mit Menschen akut werden kann. Dies kann in der Betreuung sein, wenn Menschen sich für ihre Herkunft, ihr Leben oder für ihre Hilfsbedürftigkeit schämen, oder wenn in der Pflege Intimitätsgrenzen überschritten werden. Unerkannte Schamgefühle können zu Erstarrung, Rückzug oder Depression führen – oder in Zynismus, Trotz oder Gewalt umschlagen.
Im Vortrag werden grundsätzliche Sichtweisen aus der Psychologie, Sozialpsychologie und Gehirnforschung beleuchtet. Dabei wird deutlich, wie unerkannte Schamgefühle das eigene Leben oder/und die Betreuung und Pflegesituation ‚vergiften‘ können.
Für alle, die mit Menschen arbeiten, ist es daher wichtig, Scham zu erkennen, um mit ihr konstruktiv umgehen zu können. Denn sie ist zwar schmerzhaft, hat aber auch positive Aufgaben: Scham ist nach Leon Wurmser, ‚die Wächterin der menschlichen Würde‘.
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WohinTippHQ 2 hours ago