Oder: Der Spielbodenchor rettet die Welt auch nicht
Eine selbstironische Revue über das Älterwerden, die heilenden Kräfte des kollektiven Singens und die unerwünschten Begleiterscheinungen des menschlichen Daseins.
In seinem neuesten Programm beschäftigt sich der Spielbodenchor mit den Kollateralschäden des Weltgeschehens. Warum? Weil die Welt zwar schon länger alt aussieht als der Chor, in Atem gehalten von Kriegen, Umweltkatastrophen und kollabierenden Banken, deren Auswirkungen alle kennen. Der Chor wirft ein scharfes Auge auf die dabei auftauchenden unerwünschten Nebenwirkungen und sieht sich selbst mit jenen des unvermeidlichen Alterns konfrontiert.
Zu seinem Glück begleitet seit kurzem die flotte 24h-Betreuerin Hilde den Chor und mildert die schlimmsten Verwerfungen des Älterwerdens. Musikalische Unterstützung erhalten sie und der Chor dabei von Rolf Aberer, Hans Albers, Hanns Eisler, Josef Hader, Georg Hering- Marsal/Hannes Grabher, Udo Jürgens, Bettina Rein, Ernst Toch, den Wise Guys und Haimo Wisser.
Räsoniert der Chor zu Beginn noch über MRT, Herzkatheter und Szintigramme und die dabei zu entdeckenden Wehwehchen, so wird er mit Fortgang des musikalischen und szenischen Geschehens immer (alters)weiser. Er sieht ein, dass er die Welt nicht retten kann, und schickt sich ins Unvermeidliche. Das geschieht mit einer gehörigen Portion Selbstironie und leisem Humor, manchmal auch mit brachialer Klarheit. Zum Schluss bleibt die Erkenntnis: „Wir glaubn, wir wärn viel gscheiter, und sind doch leis‘ wie Staub“.
Wer also immer schon nicht nur wissen wollte, was in der Welt passiert, sondern auch über die Nebenwirkungen dessen, ist in diesem Programm richtig. Denn es gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie weder die Packungsbeilage, noch fragen Sie ihren Arzt oder Apotheker, sondern den Spielbodenchor.
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Kommentare
WohinTippHQ 38 mins ago