Und plötzlich ist er wieder da: der Krieg. Die Flüchtlinge, die inzwischen an unserer Seite leben, sind sichtbare Realität; die Bilder, die aus dem Fernsehen an uns heranbranden, sind es ebenso. 70 Jahre nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges beunruhigt das Wort vom Krieg unser Denken und Fühlen, denn wieder ist die Welt an zahlreichen Schauplätzen in Aufruhr. 41 bewaffnete Konflikte zählt das International Institute for Strategic Studies derzeit weltweit. „Der Krieg hat kein weibliches Gesicht“, so lautet als Fazit der Buchtitel einer Reportage, in der die weißrussische Autorin Swetlana Alexijewitsch Soldatinnen der Sowjetarmee des Zweiten Weltkrieges porträtierte. Mag der Krieg, mag die Zerstörung männlich sein; die Nachkriegszeit ist ganz sicher weiblich. Der mühsame Wiederaufbau aus den Trümmern, das Über- und Weiterleben in den in Schutt und Asche gebombten Städten und Landschaften verdankt sich nach jedem Krieg dem Lebenswillen, der Kraft und Geschicklichkeit unzähliger Frauen. Ihnen zur Seite stehen die Verrückten, Versehrten, die zu jungen, zu alten, all diejenigen, die als untauglich gelten für das schmutzige Geschäft des Krieges und im harten Nachkriegsalltag nur Last sind und wenig Hilfe. Wie sehr Frauen dabei über sich hinauswachsen, sich emanzipieren und zahlreiche Rollen ausfüllen können, zeigt die Erinnerung an die Trümmerfrauen, die vor 70 Jahren begannen, die deutschen und österreichischen Städte wiederaufzubauen. Sandy Lopičić, 1973 geborener, in Graz lebender Musiker und Regisseur mit bosnischen Wurzeln, deutscher Kindheit und österreichischem Pass, ist bekannt für das hohe energetische Niveau seiner Musik, die er zuletzt auf seiner Platte „Bye Bye Balkan“ (2014) in neue musikalische Richtungen erweiterte. In diesem musikalischen Theaterstück wird er inmitten von Trümmern eine Welt aus Klang erschaffen und den Frauen in (Nach-)Kriegsgebieten ein musikalisches Denkmal setzen. Dass bei aller Ernsthaftigkeit des Themas schwarzer Humor, Poesie, Slapstick und Situationskomik nicht zu kurz kommen werden, versteht sich bei Lopičić von selbst. REGIE und MUSIK Sandy Lopičić DRAMATURGIE Karla Mäder
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Kommentare
WohinTippHQ 36 mins ago