Fr 6. Mai 2016, 19:30–23:00 | |
Di 10. Mai 2016, 19:30–23:00 | |
Di 24. Mai 2016, 19:30–23:00 | |
Mi 25. Mai 2016, 19:30–23:00 |
Buchungsgebühren können anfallen
Aus dem Französischen von Norma Cassau und Bernd Wilczek
Österreichische Erstaufführung
Inszenierung: Ali M. Abdullah
Musical Director: KMET
Licht: Johannes Seip
Dramaturgie: Hannah Lioba Egenolf
Mit: Hanna Binder, Dennis Cubic, Christian Dolezal, Marc Fischer, Arthur Werner, Zeynep Alan, Elif Bilici, Ayşe Bostancı, Jonathan Fetka, Tanju Kamer, Onur Çağdaş Şahan, Dilan Sengül
Ob in Österreich, Deutschland oder Frankreich, rechte Populisten sind gegenwärtig europaweit auf dem Vormarsch und schüren mit faschistoiden Unwörtern wie „Überfremdung“ diffuse Ängste vor dem angeblich drohenden Verlust der eigenen kulturellen Identität. Michel Houellebecqs neuer Roman „Unterwerfung" greift diese Phantasmen nicht nur auf, er spinnt sie vielmehr weiter – und kommt dabei zu überraschenden Konstellationen. Aus der Perspektive des desillusioniert-gelangweilten Pariser Literaturwissenschaftlers François erzählt der Roman von der Machtübernahme eines muslimischen Präsidenten im Frankreich des Jahres 2022. Doch anstatt die am rechten Rand gerne gezeichneten Horrorszenarien zu bedienen, greift Houellebecq mit „Unterwerfung“ ein weiteres Mal das zutiefst korrumpierte bürgerliche Subjekt an, das von Sex, Machtstreben und Konsum besessen ist – während es unverdrossen die Werte der Aufklärung vor sich herträgt. Folgerichtig verlässt Protagonist François die französische Hauptstadt, als es dort schließlich zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen kommt. Die französische Gesellschaft findet sich unterdessen erstaunlich schnell mit einer europäisch-spießbürgerlichen Version eines gemäßigten Islamismus ab.
Vor dem Hintergrund einer starken Zunahme islam- und fremdenfeindlicher Tendenzen und Ereignissen wie dem Anschlag auf Charlie Hebdo, untersucht Ali M. Abdullah in seiner zweiten Inszenierung eines Houellebecq-Textes die große Anziehungskraft eskapistisch-religiöser Angebote auf westliche Gesellschaften, die sich angesichts einer fortschreitenden Globalisierung im Niedergang wähnen.
Aufführungsdauer: ca. 2 Stunden 50 Minuten, eine Pause
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WohinTippHQ 1 hour ago