Einer der gelungensten Facelifts im Metal meldet sich mit der Dokumentation eines fulminanten Livegigs zurück. Das Wacken Open Air 2016 bot die ideale Bühne für eine der besten modernen Metal-Bands, ihrer stetig wachsenden Fanschar eine Live-Vollbedienung zu bieten, die sich gewaschen hatte. Riesige Bühne, immenser Fanzuspruch und eine agile wie spielfreudige Band waren die Ingredienzien, die eine solche Show zu einem Triumphzug werden ließen. Dass die Combo um Michael Amott nebenbei noch aus einem reichhaltigen Fundus an zeitgemäßen Metal-Krachern schöpfen konnte, sollte zudem kein Nachteil sein. Und ARCH ENEMY ließen an jenem Abend nichts anbrennen, zogen alle Asse aus dem Ärmel und ließen diese Show zu einem fulminanten Ereignis werden, das nunmehr auch alle Fans, die nicht dabei sein konnten, akustisch und visuell genießen können.
Der Generationswechsel war vollzogen, die von Alissa White-Gluz angeführte Band legte mit „War Eternal“ 2014 einen Parforceritt von einem Metal-Album hin, das mit gleich fünf Titeln (u.a. „As The Pages Burn“, „Stolen Life“ oder einem der besten modernen Metalsongs der letzten Jahre, „War Eternal“) gewürdigt wird. Schon die ersten Gigs zeigten auch auf der Bühne einen geschmeidigen Übergang von ex-Frontröhre Angela Gossow hin zur die Metalwelt rockenden und ihre Männer auf und vor der Bühne regierenden Alissa. Dass die Gute zudem über Pin-Up-Qualitäten verfügt, lässt sie zum fleischgewordenen feuchten Metaltraum der männlichen Metalanhängerschaft avancieren. Wo früher LITA FORD oder VIXEN bestaunt wurden, verfügt die junge Kanadierin über äußerliche und gesangliche Qualitäten, die sie über eine ganze Reihe speichelflußauslösender Metal-Amazonen, die ansonsten die Mikros in Female Fronted Bands bedienen, stellt.
Die ihr zu Füßen liegenden Fanschar führt die überzeugte Veganerin jedoch vor Augen, was Disziplin, Selbstbewusstsein, Attitüde und Energie bedeutet, einen Gutteil würde sie mit ihrer an den Tag gelegten Power wahrscheinlich schlichtweg plattmachen und auch on stage brüllt sich die Kanadierin auf Titeln wie „Dead Eyes See No Future“ die Seele heraus, mutiert zum gesanglichen Berseker (etwa "You Will Know My Name"); beim fordernden „Bloodstained Cross“ überschlägt es Alissa geradezu. Die Setlist ist ein feines Potpourri aus Titeln, die fast den gesamten Bogen des Schaffens der Band um Michael Amott umspannen (die Zeitreise geht mit „Fields Of Desolation“ zurück bis zum „Black Earth“-Debut von 1996) und natürlich alle großen Bandhits („Nemesis“, „We Will Rise“ etc.) beinhaltet, die von Alissa in würdiger Weise intoniert werden.
Weitere Highlights sind etwa die „Khaos Legions“-Kracher „Under Black Flags“, „No Gods, No Masters“ oder „Yesterday Is Dead And Gone“. Allein diese Aufzählung lässt den Fan ob der unsterblich erscheinenden Metal-Smashern mit der Zunge schnalzen, es wird einem abermals vor Augen geführt, über welche Qualitäten die Band verfügt und welche heißen Metal-Eisen in zwei Dekaden Bandgeschichte geschmiedet wurden. Die Kombination tolle Songs, gepaart mit der auf Tonträger eingefangenen Energie der ARCH ENEMY-Show an jenem Abend adelt diese Veröffentlichung und macht „As The Stages Burn“ zu einem Muss für jeden qualitätsbewussten Metaller, der (doch recht maskulin klingenden) Frauengesang nicht kategorisch ins Reich der Verdammnis schickt, Fans fieberten dem Veröffentlichungstag ohnehin schon längst entgegen. Gibt es auch auf DVD/BluRay mit noch mehr Livematerial (Wacken-Show, Behind-The-Scenes-Material, die „Tokyo Sacrifice“-Show) etc.
Möchten Sie sich für unseren wöchentlichen Newsletter mit Veranstaltungstipps in Ihrer Umgebung, Gewinnspielen u.v.m. anmelden?
Nein danke, ich bin bereits Wohintipp-Mitglied (oder möchte nicht beitreten)
E-Mail Adresse eingeben, Anmelde-Button drücken und los geht’s
Bitte akzeptieren Sie erst unsere Nutzungsbedingungen.
Wollen Sie einen Kommentar hinterlassen?
Registrieren Sie sich (gratis!) bei Wohintipp.at oder loggen Sie sich ein
Kommentare
WohinTippHQ 23 mins ago