In der verhältnismäßig kleinen Zahl von Oratorien des 20. Jahrhunderts ist Arthur Honeggers "König David" eines der am meisten aufgeführten. Seit 1908 gab es in Mézières, 15 km nordöstlich von Lausanne, das "Théâtre de Jorat". Mit Beginn des 1. Weltkrieges hatte es seine Pforten geschlossen. Zur Wiedereröffnung im Jahre 1921 schrieb der Leiter des Theaters, René Morax, das Drama "Le Roi David". Aber noch Anfang 1921 fehlte der geeignete Komponist, der die Bühnenmusik zu dem biblischen Drama schreiben sollte. Ernest Ansermet, der Dirigent des Orchestre de la Suisse Romande, gab den Rat, Honegger in Paris zu fragen.
Igor Strawinsky unterstützte diese Empfehlung. So fiel der Auftrag an einen in Frankreich lebenden Schweizer, der in seiner Heimat eher unbekannt war. Honegger begeisterte sich schnell für den „König David“. Die vom Theater vorgegebene kleine Besetzung - 2 Flöten, Oboe, 2 Klarinetten, Horn, Fagott, 2 Trompeten, Posaune, Kontrabaß, Klavier, Harmonium, Celesta, Schlagzeug und Chor - bereitete ihm zunächst große Probleme. Igor Strawinsky, den er um Rat fragte, soll gesagt haben: "Das ist sehr einfach. Machen Sie es so, als wenn Sie diese Zusammensetzung gewollt hätten, und komponieren Sie für hundert Sänger und 17 Musiker." Ursprünglich ein Bühnendrama, veranlasste der Erfolg des Werkes Honegger, es auch im Konzertsaal aufführen zu lassen. Die Partitur Honeggers ist bei all ihrer "fast schematischen Einfachheit" (auf die Honegger selbst die Tatsache zurückführt, dass man dem "König David" allerorts sofort mit vollem Verständnis begegnet ist und ihm einen einzigartigen Erfolg bereitet hat) überaus wirkungsvoll und verrät in jeder Note den Musiker, der mit Überlegenheit die Elemente der musikalischen Formenwelt von Bach bis auf die Allerjüngsten meistert. Er baut auf hergebrachte Formen auf, erfüllt sie aber mit neuem Geist.Solisten:collegium vocale kapfenberg – Kammerchor HochsteiermarkMitglieder des Symphonischen Orchesters KapfenbergDirigent: Helmut Traxler
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WohinTippHQ 20 mins ago