Anlässlich des Jahres des tschechischen Barocks organisieren wir den Bildervortrag „Friedrich Ohmann & Ludwig Baumann und ihr Stil ohne Zukunft“ mit Peter Schubert.
Friedrich Ohmann (Lemberg 1858 – 1927 Wien) und Ludwig Baumann (Seibersdorf bei Troppau 1853 – 1936 Wien) waren die bedeutendsten Architekten, die eine Verschmelzung von Barockstil und Jugendstil versuchten. Dieser Neo-Barockstil – eigentlich ein „österreichischer Imperialstil“ – wurde von Thronfolger Franz Ferdinand als „österreichischer“ Baustil derart favorisiert, dass eine Reihe von staatlichen Gebäuden in dieser Kunstrichtung errichtet wurden – wie etwa die Neue Burg und das Kriegsministerium in Wien.
Beide Architekten schufen durch die Aufnahme von Elementen des Jugendstils in die barocke Formensprache überaus ansprechende Gebäude, wie etwa Friedrich Ohmann mit dem Palmenhaus im Burggarten oder Ludwig Baumann mit dem Gebäude der Handels- und Gewerbekammer (heute Wirtschaftskammer) auf dem Stubenring. Darüber hinaus war Baumann als Architekt bei internationalen Ausstellungen und als Stadtplaner für Krupp in Berndorf tätig, während Ohmann u.a. die Wienflussbrücken, Hotels in Prag und Karlsbad und das Kurhaus in Meran schuf. Mit dem Ende der Donaumonarchie endete diese Richtung des Jugendstils, während zahlreiche andere Impulse, die Jugendstilarchitekten gesetzt hatten, weitergeführt wurden.
Peter Schubert, geb. 1949 in Wien, Studium der Geschichte, Dr. Phil., war langjähriger Pressesprecher des Stiftes Klosterneuburg. Er ist ausgezeichnet mit dem Professorentitel sowie ungarischen Staatspreis pro cultura hungarica und wirkt als Kurator des Museums 1915-1918. Vom Ortler bis zur Adria. Zum Thema Jugendstil erschienen von ihm kürzlich die Werke Unbekannter Jugendstil in Wien und Jugendstil in Niederösterreich: www.kral-verlag.at.
Fotocredits: (c) Michaela Čížková/ Tschechisches Zentrum Wien
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WohinTippHQ 52 mins ago