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Durchgeführt von Ehrw. Dr. Birgit Schweiberer (Getsulma Losang Drime)
Das Rad der scharfen Waffen gehört zu den Texten, die in der Tibetischen Tradition als Lo-jong (Schulung des Erleuchtungsgeistes) bekannt und äußerst beliebt sind.
Was Lebewesen an der Buddhaschaft hindert, sind Unwissenheit und Egoismus. Unwissenheit behindert die Freiheit vom Daseinskreislauf, Egoismus die vollkommene Erleuchtung. Weisheit und Mitgefühl sind daher die beiden Elemente, die ein Bodhisattva, d.h. eine nach Erleuchtung strebende Person, im eigenen Geist zur Entfaltung bringen will, um Ratgeber, Lehrer und Beschützer aller Lebewesen zu werden.
Typischerweise beinhalten die Lojong–Anweisungen, dass die beengende Selbstsucht des eigenen Geistes dadurch überwunden wird, dass man lernt, andere wichtiger zu nehmen als sich selbst. Der Weg dazu ist das “Austauschen von sich selbst mit anderen”: man erkennt die Nachteile und Gefahren der Ich-Bezogenheit und macht sich den großen Wert und Reichtum einer fürsorglichen Einstellung anderen gegenüber bewusst. Man entwickelt die Bereitschaft, anderen ihre Sorgen und Probleme abzunehmen und schult sich darin, ihnen Glück und Wohlergehen zukommen zu lassen, bis die altgewohnte, engherzige Selbstsucht der befreienden Erfahrung weicht, dass alles Glück der Welt bis hin zur Buddhaschaft davon kommt, anderen zu Glück zu verhelfen.
Das “Rad der scharfen Waffen” ist ein Text in 117 Versen. Er wird dem Indischen Gelehrten Dharmaraksita zugeschrieben, einem der drei Lehrer, von denen Lama Atisha im 11. Jahrhundert die Unterweisungen zum Erleuchtungsgeist erhalten haben soll.
Der Text beginnt mit der Analyse des Grundproblems, Egoismus. Der erste Teil legt alle Probleme als Auswirkungen eigener Handlungen – Karma – dar, die alle auf Egoismus zurückzuführen sind. Denn es sind die eigenen rücksichtslosen Handlungen, die wie Räder von scharfen Waffen zurückkehren zu demjenigen, der sie getan hat. Der zweite Teil lädt die zornvolle Gottheit Yamantaka ein, den eigenen Egoismus rücksichtslos und restlos zu zerstören. Der dritte Teil widmet sich der tiefgründigen Weisheit, die die Natur aller Dinge korrekt als Leerheit und abhängiges Entstehen erkennt.
Auf diese Weise werden sowohl das altruistische Streben nach Buddhaschaft erklärt sowie die Weisheit, die die Leerheit, den Mittleren Weg erkennt. Damit sind die wichtigsten Elemente der Schulung eines Bodhisattva vollständig.
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Kommentare
WohinTippHQ 53 mins ago