Die gesamte Handlung dieses Films erstreckt sich über einen einzigen Nachmittag. Ort des Geschehens ist die beste Adresse in Sarajewo, das Hotel Europa. Anlässlich des 100. Jahrestages der Ermordung des Thronfolgers von Österreich-Ungarn soll hier eine Friedensfeier stattfinden. Die Stimmung ist angespannt. In der Präsidentensuite übt ein prominenter Gast seine Rede, gespielt vom Franzosen Jacques Weber, der bereits in der Bühnenfassung von Bernard-Henri Lévys Vorlage mitwirkte. Stockwerke tiefer, in der Wäscherei, kommt es zugleich zu einer turbulenten Betriebsversammlung. Die Belegschaft wartet seit zwei Monaten auf ihre Bezahlung und beschließt daher zu streiken sowie die Festlichkeiten zu boykottieren. Der Hotelmanager Omer, der offenkundig in dunkle Machenschaften verwickelt ist, versucht das zu verhindern, und sei es mit Gewalt. Ganz oben, auf dem Hoteldach, befragt indes eine Journalistin einen Mann mit dem bedeutungsschweren Namen Princip zum Attentat – und gerät dabei selbst in die Bredouille. Die einzelnen Handlungsstränge in Danis Tanović’ neuem Film werden durch eine fließende Kameraführung gekonnt miteinander verbunden. Das Drama, eine Art Allegorie auf die aktuell immer noch sehr ambivalenten Zustände in Bosnien, bleibt bis zum Schluss mitreißend und sorgt für gehörigen Nervenkitzel.
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WohinTippHQ 1 hour ago