Die weibliche Seite Gottes - Jüdisches Museum Hohenems

Die weibliche Seite Gottes
Perspektiven auf Geschlecht und Heiligkeit

Die Ausstellung »Die weibliche Seite Gottes« – ein Projekt des Jüdischen Museums Hohenems in Zusammenarbeit mit dem Museum of the Bible, Washington – geht der Frage nach, inwiefern der laut jüdischer Tradition »einzige Gott« auch als Frau verstanden werden kann. Damit wird zugleich die grundsätzliche Frage nach der Beziehung zwischen Monotheismus und Geschlecht aufgeworfen.

Im Alten Orient wurden weiblichen Gottheiten meist nur in enger
Verbindung zu ihren männlichen Partnern wahrgenommen. Das spiegelt sich auch in der Herausbildung des Jahwismus wider. Obwohl die strikte Ablehnung jeglichen anthropomorphen Gottesbildes in der weiteren Entwicklung die Frage nach einer konkreten Geschlechterzuschreibung verbot, ist das Verständnis von Gott, »dem Herrn«, eindeutig männlich. Dennoch lebte die Idee einer – mal mehr mal weniger – sexuell definierten weiblichen Dimension Gottes in der hebräischen Bibel, in außerkanonischen Schriften, in der rabbinischen Literatur sowie auch insbesondere in der jüdischen Mystik fort. Aus unterschiedlichen Perspektiven nähert die Ausstellung sich den divergierenden Betrachtungen einer weiblichen Vorstellung Gottes an: in Auseinandersetzung mit den Quellen der monotheistischen Gottesidee und ihrer materiellen Überlieferung, in Vorstellungen vom Weiblichen als negative Antithese zum Männlichen, aus der Perspektive künstlerischer Hinterfragung überkommener Gottesvorstellungen und im Blick auf ausgewählte Objekte aus der Hinterlassenschaft jüdischer Frauen, die nach eigenen Dimensionen des Göttlichen gesucht haben.

11.- 14. Mai 2017

Do 10–24 | Fr 10–21
Sa 10–21 | So 10–19 Uhr

Führungen durch die Sonderausstellung:
Fr 16:30 | Sa 15:30, 18:30 | S0 11:30 Uhr
Treffpunkt: Jüd. Museum, Foyer, € 8 / 5 (ermäßigt)

Führung durch die Dauerausstellung des Museums am Sa, 17 Uhr.