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Drostes Sprachsprechstunde - Wiglaf Droste Ö PREMIERE

Wann:

Sa 27. Mai 2017, 20:00–22:30

Wo: Stadtsaal Wien, Mariahilfer Straße 81, 06. Mariahilf, Wien

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Ticket-Information:

  • Vorverkaufspreis: €19,50
  • Buchungsgebühren können anfallen

Homepage:

Eingetragen von: STADTSAAL1060

Lesung aus "Der Kater Humpelkumpel und ich" (Frühjahr 2017, Reclam), "Nomade im Speck" (Frühjahr 2016, Tiamat), "Wasabi die nur getan, Herbst 2015, Kunstmann) und neuen Texten "Meer und Rettich" von Wiglaf Droste.

Aus tosendem weißen Meer

rett ich dich, meine schöne Gabi.

Doch was nimmst du ängstlich, ja panisch

So grüne Farbe jetzt an?

O Gabi! Sake: Wasabi

Dir denn nur angetan?

Dass Wiglaf Droste ein genialer Journalist ist, der auch gut dichten kann, jedenfalls "nicht schlechter als Erich Kästner" (Die Zeit), hat sich spätestens seit seinem hochgelobten Gedichtband "...nutzt gar nichts, es ist Liebe" (Reclam, 2005) landesweit verbreitet, und seitdem wartet man auf eine Fortsetzung. "Wasabi dir nur getan?" ist eine verblüffende Mischung der Tonfälle und Fallhöhen: zart und herb, scharfsinnig und ausgelassen, melancholisch und ironisch von »Angela Deutschland« bis zum hymnischen "Reherücken", zu zärtlichen "Ohrenküssen", vom anagrammatischen "Leseesel" bis zum poetischen Ringen mit dem Trauma: "Zur Weihnachtszeit Besinnlichkeit". Wiglaf Drostes Lyrik weiß um den Menschen, besingt Liebe und Leben, Essen und Trinken, Politik und Kultur mit Heiterkeit und fröhlicher Härte und beweist auch mit diesen neuen Gedichten, dass Droste, wie das DeutschlandRadio feststellte, "die Tradition von Ringelnatz und Tucholsky fortsetzt. Es gibt derzeit nur wenige Autoren in Deutschland, die so scharfe Pointen setzen können und die es tatsächlich schaffen, das komische Gedicht als Waffe zu gebrauchen."

„Droste ist ein politischer Kopf, gesellschaftliche Veränderungen nimmt er zuerst über Sprache wahr. Im Gespräch wägt er jedes Wort, dreht und wendet die Buchstaben, man kann ihm förmlich beim Formulieren zusehen. Und damit auch beim Kampf gegen die galoppierende Verlotterung der Sprache. Der „Tucholsky von heute“ (Franz Josef Degenhardt) ist ein Meister der kurzen Textform: 'Ich schreibe lieber ein Konzentrat, also eine Wassersuppe aufzusetzen.'" Ulf Hanke / NW

Wiglaf Droste ist Dichter, Gelegenheitssänger und Vorleser. 2003 wurde ihm der Ben-Witter-Preis verliehen, 2005 der Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis. 2009 war er Stadtschreiber zu Rheinsberg, im Jahr 2013 bekam er den Peter-Hille-Preis zugesprochen.

Droste, 1961 in Herford / Westfalen geboren, lebt ebenda, in Leipzig und unterwegs. Seine Texte erscheinen regelmäßig im guten Radio, seit Dezember 2010 als tägliche Kolumne in der Tageszeitung 'junge Welt', in der Zeitschrift CIGAR sowie da und dort.