Frank Turner spielte sein bisher größtes Solokonzert vor 12.000 Fans in der Londoner Wembley Arena, gemeinsam mit Paul McCartney, Snow Patrol und Duran Duran eröffnete er die Olympischen Sommerspiele in London. Traumhafte Etappenziele für einen Typen, der seine Karriere einst als Sänger der Hardcore-Band Million Dead begann und nun, nach mehr als 300.000 verkauften Alben, Auftritten von Jimmy Kimmel zu Conan O’Brien und mehr als 1.300 Konzerten in den Pubs, Clubs und Arenen der Welt, zu einem der erfolgreichsten Singer/Songwriter der Neuzeit wurde.
Geboren im bahrainischen Muharraq als Sohn eines Investmentbankers und einer Schuldirektorin fand Turner früh zu Punk und Hardcore, zu Bands wie Black Flag, Rancid, NOFX oder den Levellers. Nach dem Ende seiner Band Million Dead schnappte sich Turner seine Akustikgitarre, seinen Rucksack und zog aus, um vom linksradikalen Anarchisten zum gewieften Pragmatiker zu werden, zum eloquenten Sprachrohr einer Generation, die genau weiß, dass sie die Welt nur dann verändern kann, wenn sie weiß, wie sie funktioniert. Eine Generation, die ein unstillbares Verlangen nach Austausch und Abenteuer hat, die lernen, verstehen und verbessern will, egal, wieviel Einsatz es auch kosten möge. Turner spielt überall, wo man ihm im Tausch gegen ein Konzert ein Bett und eine warme Mahlzeit anbietet, in besetzten Häusern, Jugendzentren oder als Opener für Bands wie The Gaslight Anthem, Biffy Clyro oder Jonah Matranga.
Nach seinem treffend betitelten Debütalbum “Sleep Is For The Weak” veröffentlicht Frank Turner “Love, Ire & Song”, ein ungestümes, leidenschaftliches Werk; den Beweis, dass die schärfste Waffe eines Künstlers noch immer seine Worte sind, dass eine Akustikgitarre auch Jahrzehnte nach Bob Dylan, Bruce Springsteen oder Billy Bragg ein System vielleicht nicht zum Einsturz bringen kann, aber wenigstens heftig an seinen Pfeilern sägt. Turner stellt mit diesem Album sein Talent unter Beweis, tiefgreifende Themen wie Einsamkeit, Isolation oder Tod auf seine ganz eigene, unnachahmlich humorvolle Weise zu präsentieren, eingebettet in ein Vokabular, das lieber Identifikation stiftet und zum Nachdenken und Mitmachen anregt, als elitär auszugrenzen. Nachzuhören in Titeln wie “Thatcher Fucked The Kids” oder “I Knew Pufrock Before He Got Famous”.
2009 erscheint Turner‘s drittes Album “Poetry Of the Deed”, eine inhaltliche Verbeugung vor seinem Leben als rastloser Reisender, gefolgt vom 2011 veröffentlichten “Keep My Bones”. In den zwölf Songs des Albums spiegelt sich Turner gegen seine englische Herkunft, wirft den Anker aus in die eigene Vergangenheit, als mahnende Erinnerung an seine Wurzeln, die er im Zuge des wachsenden Erfolgs und den nicht enden wollenden Touraktivitäten manchmal zu verlieren glaubt.
2015 veröffentlicht er mit „Positive Songs For Negative People“ sein bis Dato erfolgreichstes Album, das inklusive der Single „The Next Storm“ in Großbritannien, den USA und Österreich in den Charts landet.
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Kommentare
WohinTippHQ 58 mins ago