In der Kunst kann einer alles, vorausgesetzt er kann es. Gianluigi Trovesi, zwischen Como und Catania Gottes und auch des Teufels liebster Klarinettist, Engelszunge und Satansbraten, und sein Bruder in allen Zonen zwischen Himmel und Hölle, Gianni Coscia können fast alles. Was sie spielen ist die ganze Welt, intelligent und sentimental, humorvoll und satirisch, raffiniert und natürlich. Ihnen gelingt die manchmal schwer vorstellbare Vereinigung: Sie sind Hochintellektuelle und Volksmusiker. Sie sind auf ihren Instrumenten die bekanntesten Jazzmusiker Italiens. Der Klarinettist Gianluigi Trovesi ist der große Star der italienischen Avantgarde-Szene. Gianni Coscia hat laut Umberto Eco das Akkordeon dem Tanzboden entzogen und in die Nähe der Freudenhäuser von New Orleans gestellt.In der Musik von Trovesi & Coscia fließt so ziemlich alles zusammen, was an Stilen innerhalb und außerhalb des Jazz möglich ist: italienische und sogar polnische Folklore, klassische Zitate, Jazz-Standards, Filmmusik... all das kann Ausgangspunkt für ihre Improvisationen sein. „Ich esse, wie ich spiele, ich knabbere von allen Tellern“, hat Trovesi das eigene Treiben einmal charakterisiert. und bei allen Experimenten: "Es muß auch meiner Tante gefallen"Gianluigi Trovesi und Gianni Coscia beweisen eindrucksvoll, wie wenig Aufwand wirklich gute Musik bedarf. Ganz einfach, beschränkt auf das Wesentliche, fast schnörkellos und wunderbar direkt wird der Hörer auf eine musikalische Reise nach Italien geschickt. Dabei trifft er Bekannte wie Pinocchio, den Postmann des Pablo Neruda oder auch Django(!) und macht eine Stippvisite auf der Piazza Navona in Rom. Klarinette und Akkordeon? Das geht! Und wie! Findet auch Umberto Eco, ihr größter Fan. Der sagt über das Duo: "Es gibt nichts Verführerischeres als Raffinesse, wenn sie die Demut hat, sich als Naivität zu maskieren."
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WohinTippHQ 1 hour ago