„Ängste schließen Türen. Die Freiheit öffnet sie.“ Was dieses Zitat von Papst Franziskus mit der Musik des Gitarren-Virtuosen Harri Stojka zu tun hat, ist fast so schnell erklärt, wie die unfassbar präzisen Finger des Künstlers durch Soli fliegen, die augenblicklich ihren Weg mitten ins Herz des Hörers finden: Stojka’s Religion ist die Musik. Und er hat keine Angst vor Neuem. Nimmt sich die Freiheit, unbekannte Türen zu öffnen und Grenzen aufzulösen, weil „Musik keine Endlichkeiten kennt“. Ein Grundgedanke, der sein jüngstes Werk „Other Doors“ nicht nur zu einer Art künstlerischem „Spurwechsel“, sondern auch zu einem weiteren, geradezu erotisch-schönen Juwel in der Schaffenskette des österreichischen Musikers macht.
Oh ja, der heuer 60-Jährige hat seit den 1970ern in vielen Genres Lorbeeren errungen, auf den sich’s durchaus zu ruhen lohnte. Saiten-Meister und Komponist in Personalunion, kreiert Stojka unermüdlich Brücken, die Stile ebenso harmonisch verbinden wie einander sonst scheinbar völlig fremde Kulturen. Bis heute sind seine Rock- und Jazz-Produktionen aus den Achtzigern gefragt. Sein lebenspraller Gipsy-Swing begeistert Fans von Jakarta bis New York City und bringt auch sonst verhaltene Hörer dazu, befreit lachend zu tanzen. Und die musikalische Suche des Wiener Kindes aus Floridsdorf nach den Wurzeln der eigenen Roma-Ahnen mündete in den „India Express“, der mit faszinierenden Kombinationen südasiatischer und europäischer Klänge in zuvor ungekannte, beglückende Welten entführt. Doch während viele, wie der legendäre französische Schriftsteller Jean Cocteau einst attestierte, gerne bequem und sicher „in den Ruinen ihrer Gewohnheiten ruhen“, sucht Harri Stojka unbeirrt Neues, das besser, schöner, aufregender ist, erkundet Fremdes, um es zu befreunden. Es liegt ihm nicht, zu warten, bis anhaltendes Repetieren „bewährte Türen“ knarren lässt. Lieber schließt er mit unbeschwerter Neugier und der Eleganz großen Könnens Pforten zu Dimensionen voll berauschender Melodien und Rhythmen auf. Der nun eigens für den Abend im Konzerthaus konzipierte Bogen durch Stojka’s Schaffen garantiert Freude pur: Weltoffener Spielgenuss des Gitarren-Maestros mit eigens geladenen „Express“-Kollegen aus Indien und Saitenblicke in Rock- und Gipsy-Sounds bilden den Rahmen fürs neue, rasant gewinnende Werk „Other Doors“, dessen Alternativ-Avantgarde-Jazz Gewohntes durch fast suchtbildende Klangbilder auflöst und erfrischt.
Freiheit, die mitreißt. Musik, die Herz und Hirn von Sorgen sowie festgefahrenen Gedanken kuriert und für das Schöne öffnet.
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Kommentare
WohinTippHQ 58 mins ago