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Heimat, das kann auch heißen, sich nach einem neuen Weg zu sehnen. In der Musik lässt sich dieser Wunsch kaum besser zeigen als am Beispiel der französischen Tanzmusik des späten 17. und frühen 18. Jahrhunderts. Streng an den Formen ihrer Zeit ausgerichtet, befand sich die in Tanzsuiten organisierte höfische Instrumentalmusik auf ihrem Höhepunkt, auf den nur noch Verwandlung folgen konnte. Jean-Marie Leclair (1697 – 1764), der Begründer der französischen Violinschule, stieß diese an, indem er dem Tanzmeisterinstrument Geige eine virtuosere Funktion und Aufgabe zuwies. Nur wenige französische Musiker des 18. Jahrhunderts wurden schon zu Lebzeiten so bewundert und verehrt wie Leclair. Auch italienische und deutsche Musikgelehrte priesen seine überragende Spieltechnik als Geiger ebenso wie seine erlesene Harmonik, seinen eleganten Stil und seine kunstvolle Satztechnik. An der Musik seiner Zeit zeigt sich besonders eindrucksvoll, dass Durchlässigkeit nicht zum Verschwinden, sondern zur lebendigen Entwicklung führt und Heimat nur dort tatsächlich überleben kann, wo sie dynamisch ist und sich dem Neuen öffnet.
MUSIKER:
Patrick Cohen-Akenine . Violine
François Poly . Violoncello
Beatrice Martin . Klavier
WERKE von
François Dieupart, Jean-Henri d’Anglebert, Jean-Baptiste Lully, François Couperin u.a.
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Kommentare
WohinTippHQ 55 mins ago