Der deutsch-tschechisch-österreichische Dokumentarfilm thematisiert erzählte Erinnerungen über die Grenzlandschaften des Gratzener Berglandes. Filmgespräch mit Regisseurin Lenka Ovčáčková, moderiert von Historikerin Jana Starek.
Das Filmprojekt berücksichtigt sowohl die historische Perspektive als auch heutige Entwicklung dieser ursprünglichen Gegend beiderseits der tschechisch-österreichischen Grenze, die lange vom Eisernen Vorhang durchtrennt war. Über Interviews mit aktuellen und ehemaligen Bewohnern nähert sich Lenka Ovčáčková den Besonderheiten der Region Gratzener Bergland (Novohradské hory) an, geht auf unterschiedliche Orte, Räume, Zeitabschnitte und die Reflexion von Wahrnehmungen ein.
Der Begriff „erzählte Erinnerung“ bezieht sich auf die Erfahrungen der Menschen – aus den Zeiten vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg, die Zeit des Kommunismus und vor allem auf die verschiedenen Aufbruchsstimmungen nach 1989 –, die mit dem Film dokumentiert und vor dem Vergessen bewahrt werden. Im Gratzener Bergland (Novohradské hory) lebte auch Georg Franz August von Buquoy (1781–1851), dessen philosophische und poetische Zitate sich durch den Film ziehen und ihn wesentlich beeinflussten, wie die Regisseurin erläutert: Der auf Buquoy beruhende Filmtitel soll sowohl dessen ganzheitliche Herangehensweise an das Leben spiegeln als auch meine Tendenz, die Natur und Kultur in ihren Manifestationen als Einheit, als Ganzes, als ineinander verwobene Vielfalt wahrzunehmen. (Interview mit S. Hörhammer in Da Hog’n, Onlinemagazin ausm Woid, http://www.hogn.de) Anliegen der Regisseurin ist eine vielschichtige Betrachtung der Region, eine ganzheitliche Sicht auf das Thema Grenze, um grenzüberschreitende Verbindungen suchen und finden zu können.
Regisseurin Dr. Lenka Ovčáčková, geboren 1977, stammt aus Bojkovice (Weiße Karpaten). Seit 2016 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Philosophie und Geschichte der Naturwissenschaften der Karlsluniversität Prag. Ihre Faszination für Grenzlandschaften spiegelt sich in zahlreichen Dokus wider – u.a. über das sächsisch-böhmisch-polnische Grenzgebiet (Die verlorenen und wiedergefundene Landschaft, 2012) und über den Böhmerwald (Tiefe Kontraste, 2015). Im Einen Alles, im All nur Eines ist ihr neunter Dokumentarfilm. Er feierte im Rahmen des 30. Internationalen Freistädter Filmfestivals im August 2017 Österreich-Premiere.
Filmdetails: CZ 2017, Regie, Drehbuch, Kamera, Ton, Schnitt: Lenka Ovčáčková, 88 Min., Deutsch und Tschechisch
BesucherInnen werden gebeten, dem Veranstaltungsort angemessen gekleidet zu kommen.
Die Mitnahme von größeren Taschen (Gepäckstücken, Rucksäcken usw.) ins Botschaftsgebäude ist nicht gestattet!
Fotocredit: (c) Jan Kurz
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WohinTippHQ 2 hours ago