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Lesung mit Claudia Erdheim (Wien)
400 Jahre Hohenemser Schutzbrief
Wien, Anfang des 17. Jahrhunderts: Die jüdische Bevölkerung wird endgültig aus der Stadt vertrieben und in der „Judenstadt“ außerhalb der Stadtmauern angesiedelt. Unter ihnen ist Lena Gerstl, deren bewegtes Schicksal Claudia Erdheim fast 400 Jahre später zum Leben erweckt. Mit all ihrem Hab und Gut auf Eseln und auf Wagen ziehen die Juden aus der Stadt in den Unteren Werd. Voll Mut und Hoffnung, in der neuen Judenstadt unter dem Schutz des Kaisers friedlich leben zu können, macht sich auch Lena Gerstl, Frau des Tuchhändlers Jocham, auf den Weg. Man richtet sich ein und geht seinen Geschäften nach. Kinder werden geboren und sterben, die Donau tritt über die Ufer, die Blattern wüten, die Schweden fordern ihren Tribut. Man hat die Wassersucht, die Schwarzsucht und die Frais. Vor allem aber hat man unter den ständigen Anschuldigungen und Angriffen durch die christliche Stadtbevölkerung zu leiden. Es gibt Verleumdungen und Bezichtigungen und schließlich sogar einen Mord. Doch all das ist nichts gegen das eigentliche Verhängnis, das noch auf sie wartet.
Claudia Erdheim, geboren 1945 in Wien. Studium der Philosophie und Logik in Wien, München und Kiel. Lehraufträge an den Universitäten Kiel und Hamburg. Von 1984 bis 2005 Lehrbeauftragte am philosophischen Institut Wien. Claudia Erdheim lebt als freie Schriftstellerin in Wien. Seit 1984 zahlreiche Buchveröffentlichungen; diverse Preise und Stipendien.
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Kommentare
WohinTippHQ 31 mins ago