Oper in drei Akten (1805)Musik von Ludwig van BeethovenText von Joseph Sonnleithner nach Jean Nicolas Bouillys "Léonore ou l´amour conjugal"Konzertante Aufführung in italienischer SpracheMit Beginn seines Dienstverhältnisses im Theater an der Wien ist Beethoven auch die Verpflichtung eingegangen, eine Oper für dieses Haus zu schreiben. Dazu übersetzte Joseph Sonnleithner das beliebte Libretto Léonore ou L'amour conjugal von Jean Nicolas Bouilly. Das Genre der Rettungsoder Befreiungsoper spiegelte den Wunsch nach Freiheit und Gerechtigkeit wider. Daher handelt auch Beethovens Fidelio vom politischen Häftling Florestan, der von seinem Widersacher, Gouverneur Don Pizarro, eingekerkert wurde. Florestans Gattin Leonore gewinnt, als Mann verkleidet unter dem Tarnnamen „Fidelio“, das Vertrauen des Kerkermeisters Rocco, in dessen Gefängnis sie ihren vermissten Gatten vermutet. In letzter Sekunde kann sie ihn aus dem Kerker retten. Die erste Fassung von Beethovens einziger Oper liegt dreiaktig vor und ist musikalisch und dramaturgisch noch nicht gänzlich ausgereift. Dass jedoch der Fidelio nur zwei Mal nach der Premiere gegeben wurde, lag vermutlich mehr am Publikum: eine Woche vor dem Uraufführungstermin am 20. November 1805 nahm Napoleon mit seinen Truppen Wien ein. Dementsprechend war die Stadt – und auch der Großteil des Publikums im Theater an der Wien – voll von französischen Soldaten, die auf ihrem Feldzug durch Europa vermutlich wenig Verständnis für den deutschen Text und die der Oper inne wohnende Befreiungsbotschaft hatten.
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WohinTippHQ 2 hours ago