Maria Hofstätter & Franz Schuh lesen aus "Das Mädchen aus der Feenwelt oder Der Bauer als Millionär" von Ferdinand Raimund.Die "österreichische Seele", wenn es sie denn gibt, ist ambivalent, zweideutig, zwiespältig. Diese Ambivalenz lässt sich durch das Werk zweier Dichter aus dem 19. Jahrhundert veranschaulichen: durch Nestroy einerseits und Raimund andererseits. Nestroys Texte sind skeptisch, spöttisch, nicht selten von bösem Witz. Ferdinand Raimunds Kunst ist eher artifiziell und auf eine sehr artistische Weise naiv. Es ist eine Naivität, die man nicht von vornherein ins Leben mitbringt, sondern in die man hinwächst, und dann singt man wohl oder übel mit der Jugend mit: "Brüderlein fein, Brüderlein fein, /Zärtlich muß geschieden sein./ Denk manchmal an mich zurück, Schimpf nicht auf der Jugend Glück!/ Drum, Brüderlein fein, Brüderlein fein, / Schlag zum Abschied ein!"Maria Hofstätter und Franz Schuh bringen Ausschnitte aus Das Mädchen aus der Feenwelt oder Der Bauer als Millionär in einer szenischen Lesung zu Gehör: Ein romantisches Märchen, das aus ferner Zeit ins 21. Jahrhundert hinüber klingt!Maria Hofstätter, 1964 in Oberösterreich geboren, ist seit 1983 in zahlreichen Theaterstücken zu sehen, die sie teilweise auch selbst inszeniert. 1993 gab sie im Paul Harather-Film Indien ihr Kinodebüt und wurde dadurch einem breiteren Publikum bekannt. 1995 übernahm sie die Leitung des Projekttheaters Vorarlberg in Feldkirch, gemeinsam mit Dietmar Nigsch. Nebenbei spielte sie immer wieder Nebenrollen in Filmen wie Hinterholz 8 (1998), Wanted (1999) und Poppitz (2002). Weitere Bekanntheit erlangte sie durch ihre Performance in Hundstage (2001), für die sie bei den Internationalen Filmfestspielen von Gijón mit dem Spezialpreis der Jury ausgezeichnet wurde. Seitdem war sie in zahlreichen anderen Filmen und TV-Serien (als Gaststar) zu sehen. Dazu zählen Trautmann (2001), Import Export (2007) und Der Bulle von Tölz (2007). Nebenbei war sie jedoch stets am Theater tätig und trat weiterhin in Aufführungen auf. 2013 wurde sie mit dem Diagonale-Schauspielpreis für Verdienste um die österreichische Filmkultur geehrt.Der promovierte Philosoph, Germanist und Historiker Franz Schuh wurde 1947 in Wien geboren. Er ist Buchautor, Kritiker und Kolumnist sowie Lehrbeauftragter an der Universität für angewandte Kunst Wien. Zahlreiche Veröffentlichungen, zuletzt bei Zsolnay erschienen: Der Krückenkaktus. Erinnerungen an die Liebe, die Kunst und den Tod (2011), Sämtliche Leidenschaften (2014), Fortuna. Aus dem Magazin des Glücks (2017). Er wurde vielfach ausgezeichnet, u.a.: Österreichischer Staatspreis für Kulturpublizistik (1985), Jean-Améry-Preis für Essayistik (2000), Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Sachbuch/Essayistik (2006), Essay-Preis Tractatus des Philosophicum Lech (2009), Österreichischer Kunstpreis für Literatur (2011), Paul-Watzlawick-Ehrenring (2017).
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Kommentare
WohinTippHQ 51 mins ago