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Romantische Studien im Selbstversuch. Bitte einsteigen und Bügel schließen! Das deutsche Chanson nimmt Fahrt auf. Da wird Selbsterfahrung zur Achterbahn und die Realität zum Autoscooter. Nun ist der Krämer komplett durchgedreht. Baut um seine fassungslosen Zeitgenossen ein musikalisches Mondstudio und allerhand gedankliche Nebelmaschinen, die munter vor sich hin paffen. Das Schicksal umfror uns mit fahler Noblesse … Verse von seltener Opulenz taumeln als französischer Walzer auf einem harmonischen Vulkan daher, ein Danse Macabre nebst Kreuzreim: die formvollendete Einladung zu einer Runde im Hell Express. Serviert mit Coolness und Grandezza, als wäre der Teufel hinter diesem Mann am Klavier her, und wahrscheinlich ist er das auch. Spitzbübisch, aber tiefenlastig gräbt sich Krämers Klavierspiel in die Seele, während seine Stimme nonchalant mit dem Verstand spazieren geht. Konfrontierten uns Krämers „Tüpfelhyänen“ noch mit den Möglichkeiten menschlichen Denkens und Handelns, führen die aktuellen Songs unter Einsatz allerhand chromatischer Finessen geradewegs in die schwadenumwobenen Abgründe einer romantischen Weltsicht. Es ist die Hingabe ans wissentlich Falsche, das Pathos des Irrens, dem Krämer sich neuerdings verschrieben hat. Zwar mit gekreuzten Fingern hinterm Rücken, aber dennoch rettungslos.
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Kommentare
WohinTippHQ 2 hours ago