Buchungsgebühren können anfallen
Martin Schwab liest aus "Der Untergeher" von Thomas Bernhard
Drei Pianisten, eine Leidenschaft. Alle wollen sie "nur das Höchste" als wahre Kunst gelten lassen, alle stellen sie größte Ansprüche an sich selbst. Doch nur einem ist der Durchbruch vergönnt. Als der Pianist Wertheim den hinter geschlossenen Türen probenden Rivalen Glenn Gould hört, ist er als Künstler "tödlich" getroffen, weiß er doch, dass er dessen Genialität nie wird erreichen können. Doch auch der Erzähler kapituliert, verschenkt seinen Steinway-Flügel und entschließt sich, "Weltanschauungskünstler" zu werden. Beide, der Erzähler wie sein Gegenspieler Wertheim, sind sich einig, dass Goulds Genialität einzigartig ist. Der perfektioniert sein Spiel Tag für Tag, doch zieht er sich dabei immer weiter in die Einsamkeit zurück, bis er mit 51 Jahren - so der Erzähler - plötzlich "tot umfällt am Klavier". Der Tod des Pianisten lässt die beiden Rivalen von einst nicht unberührt. Es kommt zu drastischen Reaktionen, nach denen nichts mehr so ist, wie es vorher war.
Bernhards Roman vom Klavierspieler Glenn Gould ist ein faszinierendes literarisches Spiel, in dem die Grenzen zwischen Fiktion und Realität verschwimmen. Es ist eine virtuos erzählte Geschichte vom Virtuosen, der sich immer tiefer in die Einsamkeit spielt.
Der 1937 geborene Schauspieler Martin Schwab ist seit 1987 Ensemblemitglied, seit 2009 Ehrenmitglied des Wiener Burgtheaters und begleitete zahlreiche Uraufführungen, u.a. von Thomas Bernhard, Peter Handke und Elfriede Jelinek. Schwab wurde mit der Kainz-Medaille und mit dem Nestroy-Theaterpreis ausgezeichnet, 2013 mit dem Franz Josef Altenburg-Preis der Salzkammergut Festwochen Gmunden. Man sagt ihm nach, unter den großen Schauspielern des Burgtheaters sei er der „facettenreichste und subtilste“. Er ist jedenfalls die ruhigste, die stillste Größe unter diesen Großen, eine, die sich auch für kleine Partien nicht zu schade ist: Martin Schwab ist Ensemblespieler aus Überzeugung.
„Ich bin von tiefster Seele harmoniebedürftig. Das heißt nicht, dass ich die Disharmonie scheue wie der Teufel das Weihwasser, aber das Grundsätzliche, dass Harmonie das ist, was zu unserer Mitte führt, zum eigentlichsten, ursprünglichsten Wesen."
„Ich hoffe, dass ich selber gebrochen bin, weil ich glaube, dass jeder Mensch beide Seiten in sich hat; nur einseitig Licht zu spielen ist langweilig. Wie auch nur Schatten zu spielen langweilig ist. Das entsprechende Verhältnis, das ist das Leben."
„Ich mag das Tragikomische. Das Komisch-Tragische und das Tragikomische." (Martin Schwab)
Kartenpreis: € 32,-
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Kommentare
WohinTippHQ 52 mins ago