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Zweites Album, zwei Finger auf dem Cover, zwei Sichtweisen : Frieden oder Mittelfinger. Zu -oder Abneigung. Den zweiten, der Zeigefinger, den schneiden wir einfach ab. Niemand braucht Zeigefinger. OK KID auch nicht.
Das zweite Album „Zwei“ der drei (!) Wahl-Kölner/Exil-Giessener erscheint drei (!!) Jahre nach ihrem Debüt, welches sowohl die Pop-Intelligenzia, aufgeschlossene Hip Hop Heads sowie die Besucher ihrer fast ausschliesslich ausverkauften Touren und Festivals glücklich machte. Lies: Alles getourt, alles gemacht und weiterhin unbändiger Hunger auf was Neues. „Ich will nur dass du weißt, dass ich weiß was ich will.“ (Kaffee Warm Pt.3) Es ist schwer eine Meinung zu entwickeln, in verworrenen Zeiten wie diesen. Und wenn man Sie mal hat, will sie gepflegt und verteidigt werden. „Zwei“ ist keine Großstadtplatte mehr. Kein Beklagen der Vielfalt mehr. Kein Pathos. Kein Sich- Selbst-Verlieren. Die ehemaligen Klassensprecher der Generation Y haben auf „Zwei“ ihren Abschluss gemacht, augenzwinkernd die Ego- durch die Vogelperspektive eingetauscht, und den emotionalen Schleudergang des Erstlings durch Haltung und Meinung beendet.
„Zwei“ heißt Selbstbewusstsein zwischen den Stühlen suchen und finden. Ihre Referenz in Sound und Text: Sie selbst. „Wir können uns erst dann hinsetzen und neue Songs schreiben, wenn wir die neue Geschichte für ein Album selbst verkörpern und erzählen können.
„Zwei“ ist somit ein Abschnitt, die den Hörer bei den alten Themen und Soundwelten an die Hand nimmt und hin zu unseren neuen Sound – und Gedankenwelten führt“, sagt die Band selbst über die Entstehung der Platte, die erneut in Zusammenarbeit mit Sven Ludwig in Köln entstanden ist. Die neue Konsequenz, die Lust am es Wissen wollen, zeigt sich nicht nur im gesellschaftlichen Großreinemachen „Gute Menschen“, sondern auch im sauschnellen, authentisch-schrammeligen Hamburger Schule-Duett „U-Bahnstation“ mit Die SterneSänger Frank Spilker. „Bombay Calling“ die Gin-Suche im Szenealkoholismus mündet unterdessen in die grollenden Subbassfrequenzen des Rap-Monsters „5. Rad am Wagen“, zusammen mit der Berliner Urgewalt Megaloh. Und dann ist nicht zuletzt der Schlüsselsong des Albums „Ich kann alles“. Ja, Alles. Definieren Sie Selbstbewusstsein, in drei, zwei, eins… „Mir egal. Bis ich aufschlag beweis ich, dass ich flieg.“ (Ich kann alles) Der Genre-Grenzgang von OK KID, seit jeher Stilmittel und Zankapfel zugleich, wird auf dem neuen Album konsequenter denn je vollzogen. Mehr noch: Er strotzt vor Selbstvertrauen, Zeitlosigkeit, Wagemut, Detailverliebtheit, Pop, Zukunftsmusik und Wucht. Die Frage nach dem Genre? Irrelevant. Widersprüche: abgelehnt. „Zwei“ ist das Album, welches OK KID immer schreiben wollten, voller musikalischer Anknüpfungspunkte. Songs im Stile von 4K-Aufnahmen. Gestochen scharfe Details, ohne auf das große Ganze verzichten zu müssen.
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WohinTippHQ 1 hour ago