Diese Veranstaltung ist schon vorbei

Wann:

Mi 6. Sep 2017, 10:00–20:00
Do 7. Sep 2017, 10:00–17:00
Fr 8. Sep 2017, 10:00–17:00
Sa 9. Sep 2017, 10:00–17:00
So 10. Sep 2017, 10:00–17:00

Wo: Liechtensteinisches Landesmuseum, Städtle 43, Vaduz

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Eingetragen von: guidle

Dimitrije Popovic ist wohl der bekannteste Künstler in Kroatien. In Cetinje in Montenegro geboren, schloss er sein Kunststudium 1976 an der Akademie der Bildenden Künste in Zagreb ab und wirkte seitdem vor allem in Zagreb. Er ist nicht nur ein grosser Künstler, sondern auch Schriftsteller sowie Philosoph. Er schrieb viele Romane und wissenschaftliche Abhandlungen über ikonographische Themen der Kunstgeschichte.

Popovics Vielfältigkeit begann schon im jungen Alter. Dank seines Vaters hatte er bereits als Kind Zugang zu vielen Büchern, die ihn Zeit seines Lebens inspirieren sollten. So fertigte er schon damals nach anatomischen Bildern in Lexika anatomische Zeichnungen an. In vielen seiner Werke spürt man seine aussergewöhnliche Kenntnis der Anatomie, die diesen Werken eine besondere Kraft verleiht. Auch entdeckte Popovic in den Büchern viele berühmte Werke der Kunstgeschichte, die ihn prägen sollten, wie z. B. den Isenheimer Altar von Matthias Grünewald, in dem ihm die Darstellung der Kreuzigung und der Grablegung Christi insbesondere in der Charakterisierung des Themas und der Wiedergabe des geschundenen Körpers von Jesus Christus bewegt hat. Als Jugendlicher las er in der Schule auch die von Franz Kafka verfasste Erzählung «Die Verwandlung», in welcher sich der Protagonist, Gregor Samsa, in ein Ungeziefer verwandelt. Dabei verändert sich nicht nur Samsas Körper, sondern auch dessen Psyche. Metamorphosen (Verwandlungen) jeglicher Art bewegten Popovic damals wie heute, und viele seiner Kunstwerke sind diesem Thema gewidmet. Gemeinsame Ausstellungen in Paris (1978) sowie in Pforzheim (1984) mit Salvador Dalí sowie ein längerer Aufenthalt in Paris im Jahr 1974 führten ihn zu ausführlichen Recherchen über das surrealistische Gedankengut, mit dem er sich intensiv auseinandersetzte. Viele seiner Werke erinnern an die besten von Salvador Dalí.

Die Werke von Popovic wurden bereits in über 60 Einzelausstellungen und über 150 Gemeinschaftsausstellungen gezeigt, u. a. in Bari, Cetinje, Dubrovnik, Mailand, Paris, Pforzheim, Rom und Zagreb. An vielen Orten sind seine Werke in Museen, Galerien sowie Institutionen zu sehen, u. a. in Brüssel, Cetinje, Düsseldorf, Mailand, Paris, Rom, im Vatikan, in Washington und Zagreb.

In seinem Leben schuf er vor allem interessante Zyklen, wie «Eros und Thanatos», «Hommage an Leonardo (da Vinci) », «Judith», «Hommage an Dante», «Salome», «Magdalena», «Marilyn Monroe», «Olé Dalí», «Kafka» und zuletzt «Freudismen». Das Liechtensteinische Landesmuseum schätzt sich sehr glücklich, zwei Zyklen von Popovic präsentieren zu dürfen, die das Reale und Surreale sowie die unerschöpfliche Tiefe der Seele behandeln, «Olé Dalí» und seine neueste Serie zu Sigmund Freud, «Freudismen». Die möglichen Deformationen, Veränderungen oder Verwandlungen des Menschen kommen hier besonders zum Tragen und unterstreichen Popovics Auseinandersetzung mit den nicht physisch fassbaren, aber umso wichtigeren Themen Tod, Liebe und Psyche.