In den 1950er Jahren fasste das kommunistische Regime in Rumänien den Plan, die Hierarchien zwischen den Geschlechtern so weit wie nur möglich zu beseitigen. Bürgerliche Konzepte wie die klassische Ehe sollten durch gleichwertige Partnerschaften ersetzt und Frauen etwa zu ebenso harter Arbeit herangezogen werden wie Männer – alles zum Wohle der Nation. Solche Vorstellungen eines egalitären Ethos bilden den Hintergrund von Jean Georgescus Satire Our Director. Die Belegschaft einer Fabrik fungiert dabei als Mikrokosmos eines ganzen Landes. Schnell zeigt sich: Zwischen Anspruch und Wirklichkeit liegen Welten. Die Angestellten zeigen null Engagement, wenn es darum geht, sich für das Vaterland abzustrampeln. Sie sind, vom Direktor abwärts, entweder faul oder nur am eigenen Vorteil interessiert oder gar beides. Keiner von ihnen kommt auch nur in den Verdacht, ein Held der Arbeiterklasse zu sein. Als eines Tages ausgewählte Mitarbeiter für ihre tollen Leistungen geehrt werden sollen, verschärft sich die Situation. Ausgerechent eine Frau wagt es, die Werksleitung zu kritisieren, und der Direktor gerät in Panik, vielleicht gar seine Privilegien zu verlieren. Dass der subversive Film, der die überbordende Bürokratie und deren Amtsträger heftig kritisierte, die Zensur passieren konnte, gilt bis heute als kleines Wunder.Eine Fabrik im Rumänien der 1950er Jahre. Wenn es um das Engagement für den Kommunismus und das Wohl der Nation geht, liegen zwischen Anspruch und Wirklichkeit Welten. Sowohl die Angestellten als auch der Direktor sind nur auf den eigenen Vorteil bedacht. Eines Tages gerät das System jedoch ins Wanken. Dass die subversive Satire, die die überbordende Bürokratie heftig kritisierte, die Zensur passieren konnte, gilt als kleines Wunder.
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WohinTippHQ 55 mins ago